Konzept
Nach einer Untersuchung des Baugebietes wurde das Grundstück analog der bestehenden Sichtachsen eingeteilt. Dabei handelt es sich um die querenden Achsen aus Erschließungsweg – Kindergarten und der symbolischen Verlängerung des Bachlaufes.
Daher bildet die Verlängerung der Zuwegung gleichzeitig die Haupt – Erschließungsachse des Plangebietes, wohingegen dazu kontrastierend die Achse des Bachlaufes als Ausgangspunkt für die späteren Gemeinschaftsflächen im Freiraum fungiert.
Nach Einteilung der Mittelzone ergeben sich sechs Parzellen mit unterschiedlicher Größe und folglich Platz für eine gleiche Anzahl an Gebäuden.
Das Grünkonzept sieht vor die derzeit befindliche Vegetation über die grüne Mittelachse im Bereich der ausgewiesenen Bachvegetation in das Gebiet hinein zu holen und so eine attraktive Gemeinschaftsfläche zu schaffen.
Ein optisch durchlaufendes Wasserbecken symbolisiert dabei die Lage an Bachlauf und Mosel und betont die im Entwurfsprozess entstandene Achsialität.
Ein weiterer Gemeinschaftsbereich wird in unmittelbarer Nähe zum Bachlauf im Norden ausgerichtet. Dieser Bereich ist über zwei Fußwege zu erreichen und dient zugleich als Verteiler für einen möglichen Anschluss an den Kindergarten – Stichwort: Mehrgenerationenwohnen!
Die gewachsene Ufervegetation soll nach Möglichkeit beibehalten werden, um den Aspekt des verdichteten Wohnens im Grünen zu betonen.
Im Einfahrtsbereich werden zur Stärkung der Eingangssituation zwei gegenüberliegende kubische Baukörper angeordnet, welche zum Beispiel Platz für ein Blockheizkraftwerk zur Energiegewinnung und eine zentrale Müll – Sammelstelle bieten könnten.
Konzept Bebauung
Um auch bei der Bebauung möglichst variabel zu bleiben wurden analog zu den moseltypischen Raumfiguren mit einem stetigen Wechsel an privaten und halböffentlichen Wohnzonen drei eigenständige Typologien entwickelt, welche auf jeder der ausgewiesenen Parzellen angeordnet werden können. Damit ein lebenswertes Wohnumfeld entsteht, nehmen diese in sinnvoller Weise Rücksicht aufeinander.
Die Verzahnung von Privatheit, halböffentlichen Zonen und Gemeinschaftsflächen verknüpft dabei das Leben der zukünftigen Bewohner und bildet somit einen wesentlichen Aspekt der angedachten Nutzung als Mehrgenerationendorf.
Bei den vorgeschlagenen Typologien kann der zukünftige Bewohner zwischen einem quadratischen Atriumhaus, sowie zwei L – förmigen Winkelhäusern wählen, welche sich in Kubatur und Geschossigkeit unterscheiden. Die einzige Gemeinsamkeit bilden die zur Gemeinschaftszone ausgerichteten halböffentlichen Freiflächen in Form von Terrassen und Loggien.
Auch in der Grundrissdisposition bildet jede der Typologien Spielraum für unterschiedliche Variationen.
So kann der Grundriss entweder als Mehrfamilienhaus mit bis zu 3 Wohneinheiten ausgebildet, oder im Laufe der Jahre immer neu an den Bedarf der Bewohner angepasst werden.
Die einzelnen Bereiche werden so angeordnet, dass diese unproblematisch zusammengelegt und wieder getrennt werden können. Das Wohnhaus soll sich dem Lebenszyklus der Bewohner anpassen und je nach Bedarf ausreichend Platz für Kinder, eine spätere Pflegekraft, eine Ferienwohnung, eine Einliegerwohnung usw. bieten.
Um im Sinne des Mehrgenerationenwohnens ein Gemeinschaftsgefühl bei den Bewohnern erzeugen zu können wird den Gemeinschaftsflächen, sowie der Variabilität der Gebäude eine große Bedeutung zugemessen. Die unterschiedliche Größe der Parzellen ist dabei ein weiterer Aspekt, da beispielsweise mit fortgeschrittenem Alter kein Bedarf an einer überdimensionalen Freifläche besteht.
Materialität
In Anlehnung an die prägenden Strukturen und Ortsbilder der Moselregion und den traditionellen Baumaterialien sollen in der Fassadengestaltung ausschließlich solche Verwendung finden. Denkbar ist beispielsweise ein Sockelgeschoss aus Naturstein und ein Obergeschoss mit Holzverkleidung.
Es geht dabei nicht um eine Adaption historischer Elemente wie Bruchsteinmauern, Holzfachwerk oder Schieferdach, sondern vielmehr um deren Transformation in eine moderne zeitgenössische Architektur und Formensprache. Schnittstelle bildet hier die Außenhaut des Gebäudes, da das Thema des geneigten Daches aufgrund der vorgeschlagenen Flachdächer entfällt.
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