Das Tramdepot in Wollishofen wurde heute von den Stadträten Andres Türler und André Odermatt feierlich eröffnet. Die Halle ist ökologisch und ökonomisch umfas-send saniert worden und erfüllt alle feuerpolizeilichen und sicherheitstechnischen Auflagen. Die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage liefert den Verkehrsbetrie-ben Zürich (VBZ) Strom für den Eigengebrauch.
Die VBZ nutzen das neu sanierte Gebäude als Depot für ihre Trams. Zur Sicherstellung ei-nes intakten öffentlichen Verkehrs braucht es gut funktionierende Depots auf Stadtgebiet – die Sanierung des Tramdepots Wollishofen war für die VBZ deshalb von grosser Bedeutung. Die Halle wurde bautechnisch, energetisch und denkmalpflegerisch instandgesetzt und erfüllt damit die feuerpolizeilichen Auflagen sowie die aktuellen Anforderungen betreffend Trag- und Erdbebensicherheit. Die Instandsetzung des Depots wurde während des laufenden Betriebs bewerkstelligt.
Neubau in alter Frische
Das Gebäude befindet sich weitgehend im Originalzustand, sowohl die Hülle als auch die Tragstruktur und die Haustechnik waren veraltet. Den Architekten ist es gelungen, das städtebaulich und architektonisch wertvolle Tramdepot zu überholen, ohne denkmalpflegerische Aspekte zu vernachlässigen. So bleibt die Gebäudehülle weitgehend unverändert und auch die Fassade erscheint nach einigen Streich- und Restaurationsarbeiten in alter Frische. Nur die Fenster und die Dachkonstruktion wurden erneuert, letztere wirkt in ihrer Farbigkeit und Gliederung jedoch ähnlich wie zuvor und ist zusammen mit den Fenstern dem Altbau nach-empfunden. Neben dem denkmalpflegerischen Ansatz standen bei der Sanierung auch energietechnische Überlegungen im Mittelpunkt. So wurden unter anderem neue Isolierglä-ser auf den Innenseiten der Hallenfenster angebracht, die die Wärmebilanz optimieren.
Beitrag an die «2000-Watt-Gesellschaft»
Im Rahmen der Sanierung war es den VBZ ein grosses Anliegen, den eigenen Elektrizitäts-bedarf vermehrt erneuerbar zu produzieren. Deshalb wurde auf dem Dach des Tramdepots eine 2500 m2 grosse Photovoltaikanlage installiert. Diese liefert den VBZ jährlich 250 750 kWh natürlich produzierten Strom, was etwa dem Verbrauch von 56 Minergiehaushalten ent-spricht. Mit dem produzierten Jahresertrag könnte ein Cobra-Tram die Erde mehr als einmal umrunden. Die Paneele sind wiederum so aufgestellt, dass sie von Passanten auf der Strasse nicht bemerkt werden und damit das Ortsbild nicht verfälschen. Ebenfalls wurde im Keller eine Holzschnitzelheizung installiert. Statt Öl werden durch Holzabfälle produzierte Pellets verfeuert und beheizen mit erneuerbarer Energie das ganze Tramdepot. Damit wurde das gesamte Gebäude ökologisch und ökonomisch sinnvoll saniert und leistet zukünftig einen Beitrag an die angestrebte 2000-Watt-Gesellschaft der Stadt Zürich.
Betriebsbereitschaft für die nächsten 30 Jahre sichergestellt
Das denkmalgeschützte Tramdepot Wollishofen wurde 1929 vom damaligen Stadtbaumeis-ter Hermann Herter geplant und erstellt. Im August 2012 wurde mit dem Umbau begonnen. Die Kosten von rund 17,5 Millionen Franken trägt der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Durch die Instandsetzung ist die Nutzung des Gebäudes für die nächsten 30 Jahre sichergestellt.
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