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Wohnhaus am Neulandkreuz

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Die Wohnsiedlung Am Neulandkreuz entstand in den Sechziger Jahren als verdichtete Reihenhaus- und Bungalowsiedlung auf dem Leichlinger Johannisberg. Die seinerzeit wegweisende Bauform mit in der Höhe und Tiefe gestaffelten Baukörpern, Flachdächern und einer durch vorgelagerte Garagenhöfe weitgehend autofreien Siedlungsbauweise hat durch die Entwicklung aus einer Hand in Verbindung mit einem im Bebauungsplan verankerten Gestaltungskonzept und langjährigen Bewohnern viel von ihrer ursprünglichen Erscheinung bewahrt. Der Umbau und die Kernsanierung eines direkt am Waldrand gelegenen Reihenendhauses zeigen exemplarisch das Entwicklungspotential der einzelnen Häuser. Während die städtebauliche Kubatur und Maßstäblichkeit behutsam gewahrt bleibt, wurde das Haus im Inneren teilweise entkernt und heutigen Wohnbedürfnissen angepasst. Vor allem aber wird die herausragende erhöhte Lage am Waldrand mit Blick in das Schmerbachtal durch große Fensterflächen angemessen inszeniert. Zur Wegseite zeigt das bereits in den Siebziger Jahren durch einen zusätzlichen Anbau erweiterte Haus die für die Siedlung typische Gliederung der abwechselnd ein- und zweigeschossigen Baukörper. Durch deren unterschiedliche Tiefe entstehen zwischen den zweigeschossigen Haupthäusern abgeschirmte und private Hof- und Terrassenbereiche. Zusätzlich wurden nun die beim bisherigen Typenentwurf geschlossenen Außenwände zur Waldseite hin großflächig aufgebrochen und die vorhandenen Geschossdecken durch Stahlbeton-Überzüge und Stahlstützen abgefangen, so dass im Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer ein maximaler Außenraumbezug hergestellt wird und der angrenzende Wald von jedem Raum aus im Blick bleibt. Aufgrund der großen Fensterflächen und der Kubatur bleibt stets das eigene Haus im Blick und die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen, so schaut man zum Beispiel vom Wohnzimmer auf den Anbau mit dem Arbeitszimmer. Nichttragende Innenwände wurden soweit abgebrochen, dass lediglich die tatsächlich benötigten abgeschlossenen Einzelräume bestehen blieben. Insbesondere die ehemaligen Einzelräume Diele, Gäste-WC, Esszimmer und Küche sind zu einem Eingangs-Großraum mit offener Küche und Essplatz zusammengefasst und bilden das neue großzügige Entree. Das ehemalige Arbeitszimmer wurde zu einer begehbaren Garderobe und einem Gäste-Bad umgebaut. Die der Bautypologie geschuldete Flächenverteilung erlaubt ein bungalowähnliches Wohnen auf einer Ebene, im Obergeschoss finden sich lediglich die Schlafräume. Die energetische Ertüchtigung erfolgt durch passive Maßnahmen in Form einer durchgehenden Wärmedämmung von Dach, Fassade und Kellerdecke, die die Grenzwerte der EnEV um ca. 40% unterschreitet, und der Vorrüstung der vorhandenen bereits sanierten Gas-Brennwerttechnik auf solarthermische Warmwasserbereitung. Im Innenbereich dominiert ein helles Weiß, in Verbindung mit Eichen-Massivholzboden, anthrazitfarbenen Fliesen und Eiche und bergischer Grauwacke in der Küche. Die WDVS-Außenfassade des zweigeschossigen Baukörpers ist in feinem weißen Reibeputz, die der Anbauen in gröberem und mit Glassplittern versetztem erdbraunen Putz gehalten.

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