Das 1925 errichtete Post- und Telegraphenamt ist von herausragender Qualität:
es war für diese Nutzung absolut zweckmäßig und gleichermaßen schön.
Der ziegelverkleidete Stahlbetonbau wird nun zu einem Wohngebäude umgenutzt
und sollte in der neuen Form, in der Tradierung mit neuem Inhalt Gleiches leisten
können. Es sollte ideal für alle Bedürfnisse des Wohnen und Lebens taugen als
auch seine ursprüngliche Grandezza klar und einfach weitertragen.
Das Postgebäude wird eine Art Mutterschiff für die neuen Gebäudeteile.
Verschiedene Ergänzungen - die Hofbebauung zur Schule, das Kopfgebäude zur
Geisbergstrasse, ein bisher nicht vorgesehenes kleines Kopfgebäude in der
Welserstrasse, die als eigenständiger Gebäudeteil erkennbare Dacherweiterung
– bildet sich ein neues Ensemble.
Insbesondere die Dacherweiterung und die Kopfbauten erhalten eine überaus
wichtige, auch stadträumliche Funktion: sie erzeugen im Gegensatz zum derzeit
fragmentarischen Charakter das Bild einer vollständigen und in sich schlüssigen
Anlage in der Stadt.
Die Dachaufstockung wird in Referenz an die historische aufragende Kubatur zur
Geisbergstrasse zurückgesetzt. Das Bild der so klaren Altbaukubatur bleibt in
Anmutung und Ausbildung erhalten. Nichtsdestotrotz wird mit der quasi
zweigeschossigen Aufstockung der ursprüngliche Charakter eines überragenden
Daches als auch einer uneingeschränkten Brauchbarkeit des Postgebäudes
Rechnung getragen. Dies zeigt sich auch in der Tragfähigkeit des
Stahlbetonbaues die Lasten aufnehmen zu können.
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