Heute fiel der Startschuss für das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL in Bayreuth. kister scheithauer gross architekten und stadtplaner (ksg) sind für den Neubau beauftragt. Die Fertigstellung ist für April 2015 geplant.
Köln, 19.12.2013 – Das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau (HTL) gehört dem Institut für Silikatforschung (ISC) in Würzburg an und ist bereits seit einigen Jahren in Bayreuth ansässig. Schwerpunkte der Forschung des Zentrums sind die Entwicklung von Hochtemperatur-Werkstoffen für die Energie, Antriebs- und Wärmetechnik sowie Luft- und Raumfahrt. Nach einem vorangegangen VOF-Verfahren wurden ksg mit der Realisierung des Neubaus am Standort Bayreuth-Wolfsbach beauftragt. Auf 5.800 m² BGF entstehen hier Nutzflächen von 2.600 m² für Laborräume, Werkstätten, Ofenhallen, Bereiche für die Produktentwicklung, Chemikalienlager, Auswerteräumne, Büro- und Besprechungsräumen.
Bei der Grundsteinlegung anwesend waren neben der Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth, Brigitte Merk-Erbe, auch Staatssekretär Franz Josef Pschierer des Bayerischen Staatsministeriums für Medien, Energie und Technologie: „Mit dem Ausbau des Fraunhofer-Zentrums HTL stärken wir die angewandte Forschung in Oberfranken nachhaltig. Damit trägt das HTL dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industriebetriebe zu sichern und weiter zu stärken.“
Für die Planung des Neubaus zeichnet das Büro kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln und Leipzig, verantwortlich. Vorausgegangen war ein bundesweit ausgelobter zweistufiger Wettbewerb, in dessen zweiter Phase insgesamt fünf Architekturbüros ihre Entwürfe präsentierten. „Schon während der Jurysitzung war ich überzeugt, dass der Entwurf von ksg exakt unserem Wunsch nach einem funktionalen und zugleich ausdrucksstarken Forschungsgebäude gerecht werden kann“ erinnert sich Dr. Friedrich Raether, Leiter des Fraunhofer-Zentrums HTL, an die Anfangsphase des Projekts. „Dass die Bauarbeiten nun so reibungslos voranschreiten, ist natürlich dem großen Einsatz der bauausführenden Firmen geschuldet, aber es ist auch das Ergebnis einer klaren und grundsoliden Planung und der guten Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Stellen.“
Das Gebäude gliedert sich in einen quadratischen eingeschossigen Technika-Bereich mit teilweise zweigeschossigen Hallen und einen schmalen zwei- bis dreigeschossigen Büroriegel. Diese stringente Nutzungsteilung ist im Inneren wie im Äußeren des Gebäudes ablesbar. Der Büroteil mit Räumen für Besprechungen und Präsentationen im Erdgeschoss ragt über das abschüssige Gelände hinaus und bietet den Nutzern einen sehr schönen Blick über Bayreuth. Weiterhin wird das Gebäude durch die Ausnutzung der Hanglage von den westlich vorbeiführenden Fernstraßen wahrgenommen. An der Schnittstelle zwischen den beiden Funktionsbereichen sind Sanitärräume und Umkleiden sowie der Aufenthaltsbereich angeordnet.
„Forschung gestalten ist für uns eine Thematik, welche wundervolle Spielräume bietet. So haben wir bei der Fassadengestaltung des HTL eine innovative Verkleidung aus Keramikverbundelementen vorgesehen. Glasierte Keramik wird bei hohen Temperaturen gebrannt, ist oftmals großen Temperaturschwankungen ausgesetzt und kann an der Oberfläche feine unregelmäßige Risse bilden. Diese sogenannte Craquelébildung greifen wir als Motiv für die Fassadenplanung auf und ziehen es in Form eines regelmäßigen Netzmusters über die gesamte Fassadenfläche“, erklärt Prof. Johannes Kister.
Für den Neubau wurden insgesamt 20 Millionen Euro für Grundstück, Bau und Erstausstattung bewilligt. Die Mittel stammen zu 50 % vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE und zu je 25 % vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Freistaat Bayern. Die Fertigstellung ist für April 2015 geplant.
↧