Für das Projekt Vana hat das Architekturbüro Orproject verschiedene Algorithmen entwickelt, die das Wachstum offener und geschlossener Verästelungsmuster simulieren können, wie sie zum Beispiel in der Entwicklung von Pflanzen auftreten. Die Systeme basieren auf Startpunkten, von denen sich ein Netzwerk in Richtung der Zielpunkte ausbreitet, um eine maximale Lichtausnutzung für jedes Blatt zu erreichen. Die resultierenden Geometrien bilden ein geeignetes System für die tragende Struktur sowie für das Zirkulationssystem der Pflanzen.
Das tragende Prinzip von Pflanzen basiert hauptsächlich auf Druck und Biegung. Wird dies umgekehrt, dann können Geometrien erzeugt werden, die unter Zug agieren. Die Installation Vana wurde als Minimalfläche entworfen, die von der Decke hängt und sich in Form von vier Lichtsäulen in den Raum darunter erstreckt. Die Fläche besteht aus dreieckigen Segmenten, die mit gehefteten Anschlüssen aneinander befestigt sind. Innenliegendes LED Licht dringt durch die Öffnungen und erfüllt den Raum mit einem surrealen Schein.
Vana wurde als Prototyp für eine Dachkonstruktion in grossem Massstab als Isofläche um das anastomotische Verästelungsdiagram herum entwickelt. In einem kontinuierlichen Übergang werden Säulen zu Himmel, Natur zu Architektur, Substanzielles zu Vergänglichem. Vana scheint aus baumähnlichen Ästen zu wachsen und wandelt sich dann in eine kontinuierliche Fläche, die wie ein Nachthimmel über dem Besucher schwebt. Die Installation wurde für das India Design Forum gebaut und ist im Brick House, Project Jan-Path, Neu Delhi zu sehen.
Architekten: Orproject
Projektarchitekten: Rajat Sodhi, Christoph Klemmt
Team: Sambit Samant, Manu Sharma
Photographien: Sumedh Prasad und Orproject
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