In einer weitgehend freien, teilweise unter Naturschutz stehenden Landschaft befindet sich das neue Gymnasium Ergolding. 70 km nordöstlich von München ergänzt die Schule das gymnasiale Unterrichtsangebot im niederbayerischen Landkreis Landshut.
Das zentrale Element des Hauses ist die von Licht durchflutete Pausenhalle. Sie übernimmt neben ihrer eigentlichen Funktion auch die des Zugangs zur Schule. Darüber hinaus bietet sie einen besonderen Raum für den alltäglichen Schulbetrieb und Schulveranstaltungen. Die davon abgehenden Flure sind als breitere, vorgelagerte Bereiche eine Erweiterung der Klassenräume und Orte für Begegnungen außerhalb des Unterrichts zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. Diese sogenannten Lernlandschaften unterstützen die pädagogische Arbeit maßgeblich.
Die Unterrichtsräume des Gymnasiums Ergolding sind vielfältig nutzbar und richten sich dabei nach den Bedürfnissen der Kinder. Sowohl bei Gruppenarbeit mit hohem oder niedrigem Lärmpegel als auch bei freier Stillarbeit, konzentrierter Einzelarbeit oder Bewegungspausen ermöglicht die Architektur die entsprechende Lernumgebung. Sie werden ergänzt durch Differenzierungsräume, in denen Schüler in Kleingruppen gezielt in bestimmten Bereichen individuell gefördert werden können.
Das vierzügige Gymnasium für 800 Schüler bietet nicht nur Platz für Klassen- und Fachräume, sondern als Ganztagesschule auch für die Schulmensa, Hausaufgabenbetreuung, Ruheräume, lernorientierte Aufenthaltsräume, Bibliothek und einen großen ‚Silentiumraum‘ für die Lehrkräfte. Die Zweifeldsporthalle, sowie ein kleiner und ein großer Allwetterplatz ergänzen das schulische Angebot als sportliche Einrichtungen, die auch extern, von der angrenzenden Förderschule und von Vereinen, genutzt werden können.
Eine Wärmepumpe für das Niedrigtemperaturheizsystem der bauteilaktivierten Stahlbetondecken dient der Grundlastabdeckung beim Heizen und Kühlen. Ein Gaskessel deckt die Spitzenlast ab. Die Gebäudebelüftung erfolgt über ein hybrides System aus manueller und automatischer Lüftung, das eine sehr gute Raumluftqualität gewährleistet, besonders im Hinblick auf ein Entgegenwirken von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bei den Schülern. Ein Lichtlenksystem bringt Tageslicht von der Südfassade über den Gang in die Klassenzimmer, die dadurch an den meisten Tagen auf Kunstlicht verzichten können. Die Wahrnehmung des Tagesverlaufes durch das Tageslicht in den Räumen trägt außerdem erheblich zum Komfort der Schüler und Lehrer bei. Im ganzen Haus kommen LED-Leuchten zum Einsatz.
So entstand ein offenes Schulgebäude mit klaren Strukturen und farblichen Akzenten, energetisch optimiert und in seiner Architektur an der Pädagogik des Gymnasiums ausgerichtet.
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