Die Freie Waldorfschule Heilbronn liegt inmitten einer grünen Oase, im Spannungsfeld zwischen der großmaßstäblichen Bebauung der Hochschul- und Schulkomplexe im Norden und Osten, sowie der heterogenen Wohnbebauungen im Westen und Süden. Zwischen Hauptgebäude und Kindergarten, auf recht begrenztem Raum, entstand das neue Kleinkindhaus.
Ein langgestreckter Rücken, dessen Auftakt der Mehrzweckraum bildet und der im weiteren Verlauf die Verwaltung und dann die Nebenräume beherbergt, setzt dem Ankommenden ein deutliches Zeichen, lenkt und begleitet seinen Weg und legt sich wie ein starkes Rückrad schützend vor die anlagernden Raumkörper der drei Gruppenräume. Diese ragen wie Finger in den Grünraum, verzahnen sich mit ihm und bilden individuelle, nach Süden gerichtete Freiräume aus.
Eine Zwischenzone entsteht im Fügungsbereich, die selbstverständlich die Eingangssituation deutet und im Inneren den öffentlichen bzw. halböffentlichen Bewegungs- und Kommunikationsraum stellt.
Die gesamte Baukörperfigur ist in Grund- und Aufriss polygonal überformt und folgt mit den sich hieraus ergebenden, fließenden Räumen der anthroposophischen Architekturauffassung Rudolf Steiners. Sie schafft vielfältige und qualitätvolle Raumsituationen mit unterschiedlichsten Außenraum- und Blickbeziehungen, Orte, die einladen zum Verweilen, zum Spielen, zum Bewegen, zum Lernen und zum Ruhen. Eine offene, helle und freundliche Atmosphäre paaren sich mit einer guten Übersichtlichkeit und einfacher Orientierung.
Der Holzrahmenbau wird durch die holzverschalte Fassade und holzverkleidete Innenwände sichtbar und erfahrbar gemacht. Die Materialwahl folgt der Logik des organischen Bauens. Zum einen integriert sie das Gebäude in die Umgebung und zum anderen entspricht sie dem Bedürfnis der Nutzer nach natürlichen und harmonischen Baustoffen.
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