Die katholische Kirche Liebfrauen wurde 1903 im neu gewachsenen Stadtteil Jungbusch
errichtet. Der neogotische Bau am Luisenring sollte die Innenstadtkirchen St.
Sebastian und Jesuitenkirche entlasten.
Das Gebäude erlebte in letzten einhundert Jahren allerdings viele Rückschläge.
Durch den 1. u. 2. Weltkrieg und der Explosion der BASF in den 1920er Jahren erlitt
die Kirche viele Schäden und verfügt daher nur über eine geringe Innenausstattung.
Vor allem der Wiederaufbau des Chores nach einem Bombentreffer 1944 führte zu
statischen Problemen im Kuppelbereich, die letztlich zur Schließung der Kirche 2007
führte.
Zudem hatten Natursteinschäden wiederholt zu Sicherungsmaßnahmen an der Außenfassade
geführt.
Nach umfangreichen statischen und restauratorischen Untersuchungen konnte die
Kirche zum Deutschen Katholikentag 2012 komplett saniert werden.
Auch aufgrund ihrer Lage gegenüber der Moschee spielt die Liebfrauen Kirche eine
besondere Rolle im interreligiösen Dialog.
Die hier ursprünglich existierende historische Eingangstreppenanlage musste dem
mehrspurigen Ausbau des Luisenrings weichen.
Der nun wieder neu geschaffene obere Kirchplatz am Westeingang unterstützt die
Ausrichtung zur Moschee und bietet neben dem barrierefreien Eingang nun auch
wieder einen Ort zum Sammeln und für Gespräch vor und nach der Messe.
Im Zuge der behutsamen Sanierung wurden fehlerhafte Reparaturen
(u. a. Natursteinersatzmörtel und Kunststoffanstriche) aus den früheren Jahren
korrigiert und so auch die Maßwerke der Fenster wieder sichtbar gemacht.
Die durch eine alte Vorverglasung stark geschädigten Bleiglasfenster konnten
restauriert und in den oberen Maßwerkbereichen durch den Glaskünstler
Lukas Derow neu gestaltet werden.
Ein neues Lichtkonzept und die freie Bestuhlung ermöglicht die Nutzung der Kirche
als „Jugendkirche Samuel“, der nun eine der größten Mannheimer Orgeln wieder zur
Verfügung steht.
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