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Neuapostolische Kirche, München - Laim

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Der Neubau für die Neuapostolische Gemeinde Laim-Pasing nimmt Bezug zum Straßenverlauf und der denkmalgeschützten Wohnanlage, die beide zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Städtebauer Theodor Fischer geplant wurden. Das weiße monolithisch erscheinende Volumen der Kirche ist gegenüber den flankierenden Nebenbaukörpern so zurückgesetzt, dass ein Vorplatz entsteht, als kontemplativer Freiraum und urbanes Scharnier. Der Platz, der mit Sitzgelegenheiten und einem Kirschbaum ausgestattet ist, bildet zusammen mit dem Kirchengebäude ein städtebauliches Ensemble, das auch die gegenüber liegende Wohnbebauung integriert. Durch ein vorgelagertes Wasserbecken mit einem freistehenden Kreuz ist das Kirchhaus vom Umfeld abgehoben. In respektvollem Abstand zum Gotteshaus entsteht so ein Treffpunkt vor der Kirche, der ebenso ins bauliche Umfeld vermittelt, wie er zum Verweilen einlädt. Das Hauptvolumen des Gebäudes ist als helles monolithisches Volumen mit einem mehrschichtigen Kalkspachtelputz versehen, der diesem über das feine Lichtspiel einen abstrakten und besonderen Charakter verleiht. Im Außenbereich ist vor dieser schimmernd-weißen Hülle ein helles Kreuz aus Metall frei im Wasserbecken angeordnet. Im Inneren ist das Gebäude auf den Altar und die Altarwand hin ausgerichtet, die von oben natürlich belichtet wird. Die von einer Lichtwolke durchzogene Altarwand, bringt zusammen mit der Belichtung von oben einesich im Verlauf des Tages verändernde natürliche Lichtstimmung mit sich. Im geschützten Sakralbau wird so beides, das natürliche Umfeld spürbar, wie auch Rückzug und Besinnung möglich. Die Leitidee des Entwurfs ,Der Weg ins Licht‘ wird über die Organisation des Baukörpers, die Lichtöffnungen, ebenso wie über die Helligkeit und Materialität der Oberflächen und der Raumausstattung bis hin zu Orgel und Altar baulich zum Ausdruck gebracht. Diese schrittweise Annäherung zum Sakralraum erfolgt über die seitlich angeordneten funktionalen Baukörper dient der Vorbereitung auf den Gottesdienst. Der von der Gebäudemitte aus erschlossene Kirchenraum lässt sich linear über verschiebbare Wände bis zum geschützten Garten hin vergrößern, dabei vielfältig verändern und ist so dem modernen Gemeindeleben entsprechend flexibel nutzbar. Die Kirche ist ein Nullemissionsgebäude. Die hohen Dämmwerte der Außenwände und Fassaden wirken zusammen mit der photovoltaisch angetriebenen Grundwasserwärmepumpe, der natürlichen Lüftung und weiteren passiven Solarmaßnahmen. So soll ein respektvoller Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen, dem ,Schutz der Schöpfung‘, und ein auf lange Sicht hin wirtschaftlicher Unterhalt in Einklang gebracht werden.

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