RÄUMLICHES KONZEPT
Die Platzfolge an der Akademie des Jüdischen Museums entwickelt sich in einem hybriden städtebaulichen Kontext. Einerseits stellt sich das Umfeld der ehemaligen Markthalle noch ähnlich einem „Blockinnenbereich“ dar, andererseits wurde mit der Öffnungsgeste zum Museum eine starke räumliche Verbindung zwischen den beiderseits der Lindenstraße gelegenen Gebäuden geschaffen.
Die räumliche Konzeption geht mit einer ruhigen und zurückhaltenden Freiraumgliederung hauptsächlich auf den Zusammenhang zwischen Museum und Akademie ein. Gleichartige Gestaltprinzipien und Bodenbeläge verbinden das Umfeld der Gebäude und geben dem Gesamtkomplex eine gemeinsame Identität.
PLATZFOLGE MIT BÄUMEN
Die am Auftakt der neuen Platzfolge positionierte Baumgruppe aus neuen Schnurbäumen schafft eine transparente Zäsur, einen „grünen Trittstein“ zwischen den Freiräumen beiderseits der Straße und stellt sich in eine logische Reihe mit den vorhandenen Bäumen. Gleichzeitig entstand auf dem Vorplatz ein herausgehobener Bereich mit einer besonderen Atmosphäre, in den das vorhandene Kunstwerk in selbstverständlicher Weise eingebunden ist.
MATERIAL UND AUSSTATTUNG
Die erforderlichen Sicherungselemente wurden nicht mit zusätzlichen Funktionen oder Bedeutungen aufgeladen, sondern in zurückhaltender Weise eingefügt. Die Sicherheitspoller vermitteln eine ruhige Beiläufigkeit, lassen der Blickbeziehung zwischen den Gebäuden freien Raum und werden auf diese Weise zu einem selbstverständlichen Freiraumelement.
An den Platzkanten wurden einfach geformte, unaufdringlich positionierte steinerne Sitzmöbel sowie neue Fahrradständer implementiert. Sie nutzen die konkrete räumliche Situation und sind größtenteils in Beziehung zum Haupteingang der Akademie gesetzt.
Die Oberflächen wurden in einem Natursteinpflasterbelag befestigt, dessen Gliederung den vorhandenen Strukturen des Vorplatzes am Kollegiengebäudes entspricht. Das Material ermöglicht aufgrund der gesägten Oberfläche einen hohen Gehkomfort und hohe Belastbarkeiten durch Fahrverkehr. Die relativ unregelmäßige Verlegung gestattet eine flexible Oberflächenausformung und lässt eine dezente Oberflächenentwässerung der Platzfläche über gepflasterte Kehlrinnen und Straßeneinläufe zu.
Der Grundriss der ehemaligen Sternwarte wird als Pflasterstreifen nachgezeichnet. Darin wird der Preußische Normalhöhenpunkt als besteigbare Skala erlebbar. Am Nullpunkt bei 37m ermöglicht ein Durchblick ein Nivellement.
Die Beleuchtung des Platzes wurde unauffällig in das neue städtebauliche Ensemble eingepasst. In die Leuchtstelen ist die benötigte Sicherheitstechnik wie Kameras integriert.
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