Das im September 2012 eröffnete Darwineum befindet sich auf einem Erweiterungsgelände im Westteil des Zoologischen Gartens Rostock.
Drei Ausstellungsbereiche mit insgesamt ca. 8.100 qm und Außenanlagen mit einer Gesamtgröße von ca. 20.000 m² zeigen mit dem Blick auf über 500 Millionen Jahre menschliche Entwicklungsgeschichte vom Einzeller als erster nachgewiesener Lebensform bis zum heutigen Primaten das Konzept des Darwineums. Interaktive Ausstellungsbereiche (Atelier Brückner, Stuttgart) führen durch die Entstehungsgeschichte des Universums und des Menschen. Das Zentrum des Darwineums bildet die ca. 45 x 75 m große und 18 m hohe Tropenhalle mit ihren großzügigen Gehegen für Gorillas, Orang-Utans und Gibbons als Leittiere der insgesamt 80 gezeigten Tierarten. Eine weitere Ausstellung zeigt den Stand der genetischen Forschung und seiner Entwicklungsmöglichkeiten. Eine Quarantänestation, ein Restaurant mit Außenterrassen und ein Shop vervollständigen den Gesamtkomplex.
Die verschiedenen Anforderungen an eine artgerechte Tierhaltung und Erhaltung der tropischen Pflanzen werden in der großzügigen Tropenhalle individuell umgesetzt. Eine Dacheindeckung aus 4.100 qm ETFE-Folie überspannt die nachgebildeten Habitate und gewährleistet ausreichendes UV-Tageslicht für die tierischen und pflanzlichen Bewohner. Auf eine Bodenplatte im Bereich der Gehege wurde verzichtet, sodass sich die Tiere auf einem natürlichen Untergrund bewegen können. Die Einzelgehege und rückwärtigen Umsperr-und Nachtboxen sind miteinander im Rotationsprinzip verbunden und nutzbar.
Der Besucher mäandriert durch die einzelnen Ausstellungsbereiche und durchschreitet dabei in der Halle eine naturnahe Nachbildung des Lebensraumes der Tiere mit Bachläufen, Kletterbäumen, Baumnachbildungen und üppiger Bepflanzung. Die intensiv modellierte Topografie, verglaste Einblicke durch Felsspalten und aus Hütten, sowie von Brücken erlauben eine Beobachtung der Menschenaffen aus unterschiedlichen Ebenen, Nähen und Blickwinkeln und nahezu ohne sichtbare Einfriedungen.
Die südlich angrenzenden Freianlagen inmitten des verbliebenen Waldes umfassen ca. 4.500 qm für Gorillas, ca. 3.500 qm für Orang-Utans und ca.1.700 qm auf einer begehbaren Lemuren-Anlage. Auch hier können die Tiere beim Umwandern der Wassergraben und Palisaden begrenzten Gehege aus thematisierten Hütten und durch Glasflächen bei der Entfaltung ihres Verhaltenspektrums beobachtet werden.
Die Gestaltung der Tier- und Besucherflächen erfolgte mit standortgeeigneten, das natürliche Habitat simulierenden Pflanzen und vielfältigen Kletterstrukturen in Verbindung mit dem Bestand an Großbäumen.
Das Darwineum ist von Beginn an von seinen Nutzern und Besuchern angenommen worden und wurde bereits im ersten Jahr seines Bestehens mit Preisen für Konzept, Tragwerksplanung und Marketing ausgezeichnet.
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