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Erweiterung Serviceanlage Herdern

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Die neue Serviceanlage in Zürich-Herdern wird den Schweizerischen Bundesbahnen SBB zukünftig ermöglichen, die neuen bis zu 400 Meter langen Züge zu unterhalten. Die Intercity-Kompositionen können in ihrer ganzen Länge in die Anlage einfahren um gereinigt und repariert zu werden, ohne dass sie aufgetrennt werden müssen. Dank der zentralen Lage in der Nähe des sich schnell entwickelnden Stadtteils Zürich West und durch die visuelle Wirkung seiner schieren Länge erlangt das neue Gebäude städtebauliche Bedeutung. Es betont die Stadtkante am Rande der grossartigen Leere des Gleisfelds und begrüsst die mit dem Zug einfahrenden Besucher Zürichs, indem es ihnen den Beginn des Stadtzentrums signalisiert. Bereits bei Wettbewerbsbeginn waren viele Entscheidungen hinsichtlich des Entwurfs durch die SBB getroffen worden oder waren aufgrund der Lage neben einer bereits bestehenden Anlage vordefiniert. Parameter wie die Grösse, die Setzung innerhalb des Grundstücks, das funktionelle Layout, das Raster der Grundstruktur usw. waren gegeben. Die Aufgabe war es, eine ökonomisch realisierbare und gleichzeitig architektonisch befriedigende Lösung für eine riesige Infrastruktur inmitten der Stadt zu finden. Das Team wurde von Ingenieuren geleitet und die Aufgabe des Architekten beschränkte sich darauf, dem ʻMonsterʼ ein Gesicht zu geben, sprich eine Fassade zu konzipieren, die mehr sein sollte als nur eine technische Verkleidung. Wir konzentrierten uns auf die südliche Fassade, um unsere gestalterische Energie und das knappe zur Verfügung stehende Budget dort zu bündeln. Die repetitive innere Struktur des Gebäudes veranlasste uns, mit modularen Elementen zu arbeiten. In Anbetracht der Länge des Gebäudes und der damit einhergehenden Gefahr, das Gebäude könnte zu einer massstabs- und gesichtslosen Box werden, begannen wir eine Fassade mit expressiver dreidimensionaler Wirkung zu gestalten. Die Rundungen der Faserzement-Elemente befreien die endlose Fassade von flacher Monotonie und schaffen ein Spiel von Licht und Schatten. Die Modulation erstreckt sich über mehrere Elemente, um so ein Muster zu generieren, dass der der enormen Grösse des Gebäudes Rechnung trägt. Die Wölbungen und Auskragungen der geformten Elemente reduzieren sich aufgrund von Brandschutzrichtlinien und der nötigen Feuerwehrdurchfahrt zum Erdgeschoss hin. Erst ab vier Metern Höhe vergrössern sich die Wölbungen und Auskragungen und produzieren so den dreidimensionalen Kisseneffekt. Die beiden Enden der Serviceanlage, welche sich mit grossen Eingangstoren für die Zugsdurchfahrten öffnen, sind als glatte vertikale Schnitte ausgebildet. Die räumliche Fassade wird hier flach abgeschnitten und erzeugt so ein Ornament, ähnlich dem Schnitt eines stranggepressten Profils. Die nördliche Fassade ist aus Kostengründen mit regulären gewellten Faserbeton-Elementen verkleidet.

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