Für ihr neues Studio wollten ahrens & grabenhorst mehr Raum und eine kommunikative Arbeitsumgebung. Diese schufen sie mit dem Umbau ehemaliger Bankräume im Herzen der Innenstadt.
In der Georgstraße 38, direkt gegenüber der von Georg Ludwig Friedrich Laves (1788–1864) erbauten Oper, befindet sich seit Dezember 2013 das neue Studio. Den Auftakt in die neuentstandenen Räumlichkeiten bildet eine Blackbox mit einer minimalistischen Lichtleiste. Die Eingangssituation wird von einem großzügigen Flur fortgesetzt, der die Besucher zum eigentlichen Studio führt. In weißen Lettern hebt sich auf der Flurwand reliefartig der Schriftzug des Büros ab. Hinter einer breiten Glastür befindet sich das eigentliche Studio.
Das Herzstück des neuen Studios bildet ein zentraler Arbeitsraum, der in seiner Mitte einen verglasten Innenhof aufweist. In dem großen Raum sind sämtliche Arbeitsplätze der Mitarbeiter untergebracht, um die interne Kommunikation transparenter zu gestalten. Verschiedene Setzungen lassen innerhalb des Großraumes unterschiedlichste Aufenthaltsqualitäten entstehen. Das Weiß der PU-Bodenbeschichtung, der Wände und des Mobiliars bildet zugleich eine ästhetische Einheit in der Vielfalt der Zonierungen.
Direkt hinter der Eingangstür begrüßt eine Lounge die Besucher. Sie stellt mit ihren bequemen Sitzgelegenheiten den Rückzugsort des Büros dar. Transparente Vorhänge, ein echter persischer Teppich sowie zwei pilzartige Stehleuchten sorgen hier für eine besondere Atmosphäre. Bei Bedarf erzeugt ein Beamer eine Bilderschau in der Lounge, die somit auch für Präsentationen genutzt werden kann.
Zwischen Lounge und Geschäftsleitung befinden sich – wenn man das Studio kreisförmig erschließt – die Arbeitsplätze. Neben dem Tageslicht aus dem verglasten Innenhof schaffen lineare Pendelleuchten ein angenehmes und konstantes Arbeitslicht. Ein gestalterisches Augenmerk bildet ein zwanzig Meter langes Fresko, das die gesamte Wand entlang der Arbeitsinseln ausfüllt. Die 1625 Farben des RAL D2-Designsystems wurden von den Architekten auf die Wand konzipiert. Dies ist die erste RAL-Designwand weltweit. Neben der Inspiration für die Projektarbeit, wirkt sie heimlich wie ein Kunstwerk.
Von der Lounge führt ein Gang an Innenhof und Küche vorbei zum elegant anmutenden Besprechungsbereich. Durch eine Vorrichtung speziell angefertigter Akustik-Vorhänge des Schweizer Traditionsunternehmens Création Baumann, die an einen Motor angeschlossen sind und bei Bedarf mit einer Fernbedienung in Position gebracht werden, kann der Besprechungsraum vom restlichen Arbeitsbereich abgetrennt werden. Zwei großzügige weiße Besprechungstische und die mondäne Bestuhlung sorgen in Kombination mit drei verstellbaren Stahl-Pendelleuchten für eine intime und zugleich konzentrierte Besprechungsatmosphäre.
Die Arbeitsplätze der Kommunikationsabteilung und der Geschäftsleitung schließen sich direkt hinter dem Besprechungsbereich an. Eine durchgehende Fensterfront versorgt diesen Teil des Raumes mit viel Tageslicht. In einem großzügigen Bücherregal sind die Zeitschriften, Kataloge und Publikationen des Büros untergebracht. Das Regal sowie die Arbeitstische und die Sideboards, in denen die Mitarbeiter ihre Projektordner und Arbeitsmaterialien unterbringen können, haben die Architekten selbst entworfen und dann von einer Möbelwerkstatt individuell anfertigen lassen.
Einen weiteren Rückzugsort stellt die Küche dar, die sich in einer kleinen Einbuchtung und damit separiert von den Arbeitsbereichen befindet. Durch die moderne Bestuhlung mit weißen Wilkhahn-Bistrotischen und transparenten Hartschalenstühlen im Design der 1950er-Jahre entsteht zusammen mit der intimen Lichtsetzung der reduzierten Pendelleuchten ein angenehmer Essbereich. Ein großformatiger Wanddruck von Roy Lichtenstein verweist als spielerische Reminiszenz auf die Popart.
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