Der Bike-Park Allmend füllt eine Lücke im Freizeit- und Sportangebot der Stadt Zürich und bildet mit dem benachbarten Freestyle-Park ein attraktives Zentrum für Zweirad-Sportlerinnen und -Sportler.
Velos sind ein stadttaugliches Verkehrsmittel – und noch viel mehr, zum Beispiel auch ein vielseitiges Sportgerät für unterschiedliche Sportarten und Freizeitbeschäftigungen. Die Zahl jener, die gern auf zwei Rädern durchs Gelände jagen, ist in Zürich in den letzten Jahren
deutlich gestiegen. Den urbanen Sportlerinnen und Sportlern fehlte aber bisher ein grosses öffentliches Übungsgelände, auf dem sie ihre Leidenschaften ausleben und ihre Technik verbessern konnten. Diese Lücke schliesst jetzt der neue Bike-Park auf der Allmend.
Verschiedene Disziplinen und Schwierigkeitsgrade
Der Bike-Park steht der ganzen Bevölkerung offen. Auf rund 5500 Quadratmetern Fläche bietet er fünf Parcours in drei Schwierigkeitsgraden und für verschiedene Velosportarten. Oder in der Fachsprache des Sports ausgedrückt: Der Bike-Park kombiniert die Welten Urban-BMX, Jumptrack und Pumptrack. Bereits Zweijährige können sich mit dem Laufrad auf einem einfachen Track versuchen, für Grössere mit wenig Erfahrung steht ein Pumptrack mit 40 Zentimeter hohen Wellen und Steilwandkurven zur Verfügung. Fortgeschrittene und Könner wagen sich an den Jumptrack mit mehreren verbundenen Sprunglinien oder in die Bowls, drei je 2,8 Meter tiefe Krater. Mittelschwer ist die 80 Meter lange Strecke für Urban-BMX: Zwei bis drei Fahrerinnen und Fahrer starten vom 4 Meter hohen Starthügel und messen sich auf der gewellten Rundstrecke. Ein Startgate ermöglicht echte Wettkämpfe: Die Wettfahrerinnen und -fahrer stehen vor dem niederen Metallgitter, bis sich dieses beim Startschuss im Boden versenkt. Diese Anlage wird das Sportamt auch für Kurse und Wettkämpfe nutzen. Die verschiedenen Bereiche des Bike-Parks können miteinander nach Lust und Laune verbunden werden, so dass Abwechslung garantiert bleibt.
Bahnen aus stabilisiertem Material
Auf dem trapezförmigen Gelände zwischen Kanal- und Allmendstrasse, auf dem der Bike-Park liegt, befanden sich ursprünglich Familiengärten; beim Bau des Einkaufszentrums Sihlcity wurde es als Bauinstallationsfläche genutzt. Grün Stadt Zürich startete die Bauarbeiten am Bike-Park im Oktober 2012. Weil der Boden infolge der früheren Nutzungen als belastet gilt, verzichtete man auf Aushübe; so musste kein Material abgeführt und die Kosten konnten tief gehalten werden. Die Bahnen wurden auf dem Gelände aufgeschüttet, vorgeformt und mit stabilisiertem Kiesmaterial modelliert. Dabei kam ein eigens entwickeltes Gemisch aus Kies und Zement zum Einsatz, das die Tracks haltbar macht und den Unterhaltsaufwand minimiert. Gruben mit Sickerkies zwischen den Tracks sorgen dafür, dass das Regenwasser gut abläuft. Die Anlage wird durch neu gesetzte Bäume beschattet, Steilhänge sind mit Weiden bepflanzt, Magerwiesen begrünen die gesamte Anlage.
Was lange wärt
Die Entstehungsgeschichte der Anlage erstreckt sich über rund ein Jahrzehnt. 2003 wurde das Nutzungskonzept Allmend Brunau erarbeitet, das bereits einen Bike-Park vorsah. Der Entscheid für den jetzigen Standort Kanalstrasse fiel 2005 nach einem Studienauftrag, der verschiedene Standorte evaluierte. 2008 startete das Projekt definitiv, 2010 erfolgte die Baueingabe. Der 2011 gegründete Verein Züritrails brachte sich in der Planungsphase aktiv ein. Ehe im Herbst 2012 die Realisierung des Bike-Parks begann diskutierten Grün Stadt Zürich und der Verein Fragen hinsichtlich Materialisierung konstruktiv aus. Insgesamt kostete die Anlage etwas weniger als zwei Millionen Franken.
Tagsüber frei nutzbar
Der Bike-Park schliesst südlich an Sihlcity an und ist von dort aus schnell zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar. Zudem liegt die Anlage in unmittelbarer Nähe des Freestyle-Parks. Die beiden Parks, die zusammen eine der grössten Anlage ihrer Art in Europa bilden, sind durch eine Unterführung unter der Allmendstrasse miteinander verbunden. Zwei Aufenthaltsbereiche im Schatten von Bäumen – einer davon mit Trinkbrunnen – laden im Bike-Park zum Ausruhen oder Zuschauen ein. Garderobenkästen und ein öffentliches WC stehen beim Freestyle-Park zur Verfügung. Der Bike-Park, der nicht eingezäunt und frei zugänglich ist, kann zwischen 8 und 21 Uhr benützt werden. Die Anlage wird vom Sportamt betrieben und von Grün Stadt Zürich unterhalten.
Eigentümerin: Stadt Zürich
Gesamtprojektleitung: Stadt Zürich, Grün Stadt Zürich,
Christine Bartholdi, Peter Bühler
Projektleitung Betrieb: Stadt Zürich, Sportamt, Martin Bernasconi
Bauingenieure Bike-Park: Gysi Leoni Mader AG, Pirmin Mader, Zürich
Gesamtleitung Bau: Gysi Leoni Mader AG, Mathias Schneider, Zürich
Parcoursplanung und -bau:
cycle shark ag und pumptracks gmbh,
Pete Stutz und Fabian Vollrath, Zürich
Landschaftsarchitektur:
raderschallpartner ag, Markus Fierz, Meilen
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