Konzept
Der Ottoplatz wird von Gebäuden flankiert, die sich in ihrer stadträumlichen Wirkung stark voneinander unterscheiden. Während das Köln-Deutzer Bahnhofsgebäude mit seiner plastisch gegliederten und symmetrischen Kubatur den Platz in seiner Längsausrichtung betont, besitzt das geplante Cologne One Hochhaus an der östlichen Platzseite eine stark vertikale Raumwirkung. Vom Bahnhofsgebäude aus wird außerdem eine Symmetrieachse über den Platz aufgebaut, dessen nördlicher Endpunkt durch die Bahnhofskuppel betont wird. Da die Gebäude durch ihre Lage und ihre Ausformulierung aufeinander wenig Bezug nehmen, fehlen dem Ottoplatz stellenweise eindeutige räumliche Grenzen.
Um die räumliche Wirkung des Platzes zu unterstützen wird vorgeschlagen, die Platzflächen mit einem einheitlichen Belag zusammenzufassen und stärker auf die umgebenden Bauten zu beziehen. Zusätzliche Baumsetzungen ergänzen die fehlenden räumlichen Kanten und vermitteln zwischen den unterschiedlichen Gebäudehöhen. Die Platzfläche wird insgesamt gegenüber der Umgebung um zwei Stufen angehoben.
In Platz-Querrichtung nimmt die Gliederung des Belages die Baufluchten der umgebenden Gebäude auf und verknüpft sie so stärker mit der Platzfläche. Diese Gliederung bindet auch die Platzmöblierung und die Beleuchtung ein.
In Platz-Längsrichtung besteht der Belag aus langgestreckten Plattenfeldern aus verschiedenen Muschelkalksteinen, die die Farbigkeit der umgebenden Bauten, insbesondere die symmetrische Gliederung des Bahnhofsgebäudes aufnehmen. Der Wechsel im Farbspiel soll die Längsrichtung des Platzbelags einerseits betonen und gleichzeitig spannungsvoll gliedern.
Entreé-Flächen und Aufenhaltsinseln
Jedem Gebäude wird eine eigene Teilfläche als besondere Entreé Situation zugeordnet. Diese Entreé-Fläche besteht aus einem helleren, gebänderten Belag. Sie bezieht sich jeweils auf die, durch die Gebäude räumlich ausformulierten Eingangssituationen
Während die Entreéflächen die Eingangssituationen der Gebäude unterstreichen, sollen die übrigen Platzflächen weitgehend zusammenhängend und großzügig bleiben. Jede der drei Teilflächen wird zusätzlich durch eine Aufenthaltsinsel geprägt, die aus befestigten Flächen und Sitzgelegenheiten besteht. Belag und Sitzmöbel bestehen, kontrastierend zum übrigen Platzbelag aus hellerem Naturstein. Die Flächen werden punktuell durch Bäume akzentuiert.
Konzept-Messeplatz
Der Ottoplatz liegt an der Schnittstelle zwischen Köln Deutz und dem Messeareal. Während Deutz eine eher städtische und durchlässige Stadtstruktur aufweist, ist der Messebereich gekennzeichnet durch eine sehr große Maschenweite, die eine Vernetzung innerhalb des Stadtgebietes erschwert.
Für den neuen Messeplatz wird deshalb ein Freiraumgerüst vorgeschlagen, das aus zwei ost-west verlaufenden Promenaden und dazwischen liegenden Verbindungsstegen besteht. Sie führen über eine ruderale Wiesen- und Wildstaudenflur. Die an den Rändern des Messeplatzes angeordneten Promenaden erlauben eine stärkere Durchlässigkeit im Messeareal.
Die südliche Promenade verläuft entlang des Bahndamms und verbindet den Messeplatz mit den historischen Messehallen am Rheinufer. Die nördliche Promenade verknüpft die Deutz-Mülheimer-Strasse über den Messeeingang Süd mit dem Auenweg.
Die Verbindungsstege knüpfen an die wichtigsten Anschlusspunkte auf beiden Promenadenseiten an und verbinden sie über die zukünftigen Bauflächen hinweg. Je nach Stellenwert der Wegebeziehungen sind die Stege unterschiedlich breit. Die Hauptstege zwischen den Unterführungen und dem Messeeingang Süd sind deshalb am deutlichsten ausgeprägt. An ihren Anschlussstellen sind die Stege untereinander verbunden.
Sowohl die Promenaden wie auch die ruderalen Wiesenflächen lassen sich temporär für Ausstellungszwecke nutzen. Zwischen Promenade und Wiesenfläche besteht ein Höhenunterschied von 40 cm. An den Anschlussstellen von Promenade und Steg bestehen über Treppenstufen Abgänge in die tieferliegende Wiesenfläche.
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