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Ersatzneubau Krematorium, München

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Städtebau und Freiraum Der Neubau des Krematoriums führt die Höhenlage des im Osten des Krematoriums den Parkraum begrenzenden Bahndammes weiter und belegt als begrüntes Plateau das sich bereits in der Grässel-Planung zwischen Besucher- Erschließung und Betriebsstraße geometrisch als präzises Dreieck ergebende Baufeld. Der sich mit Mittel- und Seitenschiffen in der Höhenentwick- lung staffelnde Solitärbau der historischen Trauerhalle erhält eine zurückhaltende Rahmung und wird gleichzeitig in seiner Bedeutung gesteigert; im Bereich der Fügung an den Altbau sind Hofeinschnitte präzise gesetzt. An der Westflanke des Erweiterungsbaus begleitet eine Arkadenzone als gefasster Wegraum die aus der St-Martin- Straße kommende, großzügige öffentliche Erschließung entlang einer Ahornallee zum Vorplatz der Trauerhalle und definiert eine witterungsgeschützte, halböffentliche Vorzone, aus der die unterschiedlichen Funktionsbereiche der Gesamtanlage für Besucher ablesbar erschlossen werden. Die Ostfassade der Anlage bleibt den betriebsinternen Abläufen vorbehalten und nimmt in ihren gedeckten Bereichen die Zufahrt ins Untergeschoss, Abstellflächen für Müll und Grüncontainer sowie die Kranzannahme auf. Durch einen Rückversatz der Kubatur kann die Pappelallee entlang der Betriebszufahrt in weiten Teilen gehalten werden. Öffentliche Programmbereiche Aus der Arkade führt ein großzügiger Zugang in das zentrale Foyer mit Information, von wo aus Besucher sowohl den in sich geschlossenen Verwaltungstrakt als auch die beiden neuen Trauerräume mit zugeordneten Warteräumen erreichen. Die Besucher-Information ist so angeordnet, daß eine Übersicht sowohl in die der Halle zugeordneten Funktions- bereiche als auch die Anbindung in Richtung Aufbahrung und Trauerhalle gut gewährleistet ist. Die beiden neuen Trauerräume und das zugeordnete War- ten werden über einen kreuzförmigen Grundriss erschlossen in formale Beziehung zur historischen Trauerhalle als Zen- trum der Gesamtanlage gesetzt. Die Räume werden als introvertierte Orte interpretiert und erhalten über Obergaden indirekte Belichtung. Im Bereich der innenräumlichen Gestaltung sollen in der Durcharbeitung Referenzen an den Grässel-Bau modern übersetzt werden. Dem Innenhof zugeordnet ist die Aufbahrung dem öffentlichen Raum gegenüber - auch im Sinne von Pietät - nochmals um eine weitere Grundriss-Schicht zurückgesetzt und über Obergaden indirekt belichtet. In der Erschließungs- zone sind Wartebereiche mit Orientierung in den Hofbereich angeordnet. Der geforderte Nachteingang wird nachgewiesen. Die Arkade verknüpft weiter in die historische Trauerhalle, wo über die beidseitig belichtete Vorhalle - am Ort der historischen Ofenvorzone - der Raum für Teilnahme an der Feuerbestattung würdig erschlossen wird. Die Sanierung der historischen Trauerhalle setzt auf behutsamen Rückbau im Sinne des Entwurfes von Hans Grässel: Die Seitenschiffe werden im Bereich der ursprüng- lich dort angeordneten Kondolenznischen zur Fassade geöffnet, die ursprünglichen Warteräume wieder beide in Funktion gesetzt. Über den neu geschaffenen Hof im Süden wird folgend eine räumliche Verknüpfung in Richtung des Erweiterungsbaus möglich. Ebenfalls im Altbau sind die Leitungsbüros und der Aufent- haltsraum für Mitarbeiter angeordnet. Die räumliche Verknüpfung zu einem möglichen Erweiterungsbau Café kann freigehalten werden. Konstruktion und Material Ausgangspunkt für die Struktur- und Materialentscheidungen der Fassaden ist der Kontext der historischen Trauerhalle als Massivbau mit weisser Putzfassade auf sandsteinfarben abgesetzter Sockelzone in Kunststein. Der Neubau wird als Betonskelettbau vorgeschlagen. Die Fassaden in Fertigteilbauweise artikulieren die konstruktive Struktur des Hauses und sind über Zuschlagstoffe und Pigmente an die Materialität des historischen Altbaus angelehnt; gesäuerte Oberflächen bilden eine Verbindung zu den in der Herstellung handwerklichen Oberflächen des Bestandes. Im Westen- den Besuchern zugewandt- tritt der Neubau als raumhaltige Arkadenzone mit zurückgesetzten Glas-Holz- fassaden auf; Sonnenschutz kann in Bereichen erhöhten Sonneneintrages außenliegend über Screen-Storen zuge- schaltet werden. Im Osten - der betrieblichen Erschließung zugeordnet - sind die geschlossenen Bereiche der Fassaden flächig über Fertigteilelemente ausgefacht. Die Dachfläche des Neubaus, die vom S-Bahn-Damm aus - perspektivisch verkürzt - gut einsehbar ist, wird vollflächig als hochgedämmtes, extensives Gründach konzipiert. Die gewählte Baukonstruktion und Materialität der Fassaden lassen wirtschaftliche Kosten für die Herstellung des Hauses und seinen Bau-Unterhalt erwarten.

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