Die Bauherren, eine junge Familie aus Nordhausen, wählten für Ihren neuen Familiensitz ein parkähnliches, mit einem Wochenendhaus bebautes Hanggrundstück inmitten einer gewachsenen Bebauungsstruktur. Bei der Auswahl des geeigneten Architekten spielte der Anspruch, das Bauwerk energetisch und nachhaltig zu errichten eine wichtige Rolle. Nach Internetrecherche und Besichtigung von Referenzbauwerken fanden in unserem Büro die ersten Gespräche über die Aufgabenstellung und Zielsetzung statt. Als großer Vorteil erwies sich dabei, dass frühzeitig alle projektbeteiligten Fachplaner in die ersten Überlegungen eingebunden wurden, so konnten schon während der ersten Gespräche Möglichkeiten im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Energetik, Gebäudetechnik, Tragwerksplanung, etc. abgeklärt werden.
Die Idee für das Haus basiert auf der Einbettung in das bestehende Gelände und der Verzahnung des Wohnbereiches mit dem sonst naturbelassenen Grundstück. Eine Abfolge von Nutzungsbereichen folgt dem Geländeverlauf, die sich dadurch ergebenden unterschiedlichen Raumhöhen entsprechen der Bedeutung der Räume. Die Terrassierung setzt sich auch im Außenbereich fort und schafft so die Verknüpfung von Innen nach Außen.
Im Erdgeschoß sind die öffentlich zugänglichen Bereiche als offene Raumstruktur sowie Arbeits- und Gästezimmer der Hausherren angelegt. Hier lässt sich bei Bedarf für eine zukünftige Nutzungsphase des Hauses eine eigenständige Einliegerwohnung als barrierefreie Einheit abgrenzen.
Die Schlaf- und Rückzugsbereiche der Familie befinden sich im Obergeschoss, erreichbar durch die offen angelegte Treppe. Als heutige Spiel- und spätere Kommunikationsflächen gibt es einen aufgeweiteten hellen Flur sowie eine großzügige Terrasse.
Aus Sicht der Bauherren konnten wir die in den ersten Gesprächen gemeinsam angestrebte Raumqualität umsetzen. Es ist ein sehr großzügiges offenes Gebäude entstanden, welches viel Platz für gemeinsame Aktivitäten besitzt und doch auch genügend Rückzugsmöglichkeiten für jedes einzelne Familienmitglied lässt.
Die Frage der geeigneten Baumaterialien und des Energiestandards wurde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet und in verschiedenen Varianten durchgespielt. Letzten Endes konnten wir die Bauherren von der Idee des Passivhauses begeistern, die Ausrichtung sowie die Anordnung der Öffnungen wurden bereits in den ersten Planungen darauf ausgelegt. Zusammen mit der auf dem Dach zu installierenden Photovoltaikanlage entsteht so ein Gebäude im Plusenergiestandard, welches mehr Energie erzeugt, als es für die Beheizung und den Betrieb benötigt.
Geringe Eingriffe in die vorhandenen Geländestruktur, das primäre Verwenden nachwachsender Baustoffe sowie die Auswahl der ausführenden Bauunternehmen wurden unter Nachhaltigkeitsaspekten gewählt. Das Gebäude steht auf mit dem Geländeverlauf angeordneten Bodenplatten. Die Wand- und Deckenkonstruktion wurde aus vorgefertigten Holzrahmenbauelementen gefertigt. Gedämmt wurde das Gebäude mit Zellulosedämmung als Einblasdämmung. Selbstverständlich kamen auch passivhausrelevante Elemente, wie 3fach-Verglasung und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zum Tragen.
Die Heizenergie wird über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe sichergestellt. Das Regenwasser wird für die Gartennutzung in einer Zisterne gesammelt.
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