Die Wattinsel Texel ist eine Schaf- und Fischerinsel. Auf der Insel leben vermutlich sogar mehr Schafe als Menschen. Prägend für die Landschaft Texels sind die typischen Schäferhütten, kleine Scheunen, die unter anderem als Heuspeicher dienen. Sie stehen als Solitärbauten in der offenen Landschaft, weit von den jeweiligen Bauernhöfen entfernt. Die Hütten besitzen ein “halbes Walmdach” wobei sich die schräge Kopfseite in Richtung Südwesten orientiert, der vorherrschenden Windrichtung. Die Eingangstür befindet sich an der windgeschützten Leeseite in Richtung Nordosten.
Die Kontur des Ferienhauses ist von diesen charakteristischen Schäferhütten abgeleitet, hat jedoch im Gegensatz zu diesen viele Öffnungen in der Fassade und im Dach. Die Fenster sind dabei für eine optimale Aussicht positioniert. Aus der Wohnküche bietet sich ein Panoramablick über die offene Landschaft, von der Empore wird die Aussicht auf die Dünen und das Meer gerichtet und aus dem Schlafzimmer bietet sich der Blick in den unendlichen Himmel.
Das Haus verfügt über einen einfachen Grundriss. Im Erdgeschoss befinden sich die Wohnküche, das Schlafzimmer, Badezimmer und das WC. Auf der offenen Empore befinden sich weitere Schlaf- und Arbeitsplätze. Stauräume sind im Keller vorgehalten. Der Ausbau ist einfach und funktionell, die Atmosphäre der Räume hell und freundlich. Die großzügige Verglasung der Wohnküche verstärkt die Beziehung zum Landschaftsraum: Innen- und Außenraum gehen hier ineinander über. Das Haus wird so Teil der umgebenden Natur und die Natur Teil des Gebäudes. Das Haus ist in Holzskelettbauweise konstruiert. Das Dach und die Fassaden verfügen über eine
Außenhaut aus schwarzer Abdichtung und eine Bekleidung aus farbigen Fischernetzen. Die Netze sind zweilagig angebracht – über grünen, blauen oder roten netzen sind schwarze Netze befestigt – und in “Fächern” aufgeteilt, die die innere Raumstruktur von außen ablesbar machen.
Ein Sommerhaus, das aus dem genius loci der Wattinsel entstanden ist.
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