Textile Metaphorik: Die Fassade des 70.000 m² großen Shopping Centers im Nordwesten der Essener Innenstadt greift die Idee eines Kleides auf. Wie ein Stoffsaum schiebt sich die silbrig glänzende Haut aus weißbeschichteten Aluminiumpaneelen über die Glasfronten des Neubaus. Der Leitidee eines Abendkleides folgend, sind runde Spiegel aus teilbedampftem Aluminium in die Außenhaut eingelassen. Tagsüber erhalten diese ornamentalen Muster durch Lichtreflexionen und Bewegungen ihre eigene Dynamik.
Nachts schillern sie wie Pailletten, die auf den Kleiderstoff genäht sind, denn rückseitig auf die Spiegel angebrachte LEDs in Farbmischungen sorgen gemeinsam mit einem Lichtsteuerungssystem für gezielte Effekte. Der Vorhang aus Aluminiumelementen legt sich über die transparente Basis und verleiht dem Gebäude Leichtigkeit. Zu den beiden Eingängen an Limbecker und Berliner Platz verdichten sich die Pailletten und die Aluminiumfassade verlässt ihre horizontale Spur. Variation und Strukturierung sind entscheidend für den hohen Abstraktionsgrad der Fassade, die in Material und Gliederung bewusst reduziert wurde. Die gläserne Sockelkonstruktion des Gebäudes gibt einen klaren Rhythmus für Schaufenster und Schaukästen vor.
Architektur (Fassadenplanung): HENN
Fassadenfläche: 15.500 m²
Planungsbeginn: 2005
Bauzeit: 2006 – 2009
Leistungsphasen: HOAI 2 – 5, Objektplaner
Wettbewerb 2005, 1. Preis
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