Die Jugendhilfe Köln e. V. besteht seit mehr als 35 Jahren. Jugendliche und auch Erwachsene fit für den Job zu machen ist ihre Aufgabe. Ziel ist neben der beruflichen auch die soziale Integration. Vor allem sozial benachteiligte junge Leute, Langzeitarbeitslose und Menschen mit besonderen Schwierigkeiten nehmen an Maßnahmen der JHK teil und lernen, ihr (Berufs-) Leben selbst in die Hand zu nehmen.
In drei Jugendwerkstätten und vielen Sonderprojekten können sie sich auf Arbeit und Beruf vorbereiten und ihre Fähigkeiten und Talente erproben. Sie arbeiten mit Holz, Metall und Farbe, reparieren Autos und Fahrräder, sammeln Erfahrungen in der Gastronomie, bauen Spielplätze um, gestalten Grünflächen, sanieren Denkmäler oder schneiden Haare. Fachliche Anleitung, theoretische Schulung und sozialpädagogische Begleitung ergänzen sich.
Zu einer Reihe von gemeinnützigen Tochterfirmen der JHK e.V. gehört die Köln Kitas gGmbH, unter deren Dach 28 Kindertagesstätten im Kölner Stadtgebiet vereint sind. Der zentrale Standort der JHK und ihrer Töchter ist ein ehemaliges Industriegelände in Ehrenfeld, das sich um eine denkmalgeschützte Fabrikantenvilla aus dem 19. Jahrhundert erstreckt.
Die stufenweise Weiterentwicklung des Geländes und seiner stark sanierungsbedürftigen Bausubstanz zu einer qualitätvollen Arbeitsumgebung wurde 2006 an Nebel Pössl Architekten beauftragt. Neben Werkstätten und Verwaltungsfl ächen sollten neue, flexibel Nutzungsformen für die wechselnden Projektinhalte der JHK e.V. geschaffen werden: Die alte „Pattenhalle“ wurde zum „Gebrauchtwarenhaus“ für die Aufarbeitung und den Verkauf von gebrauchten Waren, mit multifunktional nutzbaren Einbauten für Qualifikation, Verkauf und Handwerk.
Um eine zentrale Achse gruppieren sich 2-geschossige, verglaste Pavillons, mit den Verkaufs- und Atelierräumen im Erdgeschoss und Verwaltungs- und Schulungsräumen auf der oberen Ebene. (Fertigstellung 2013).
Eine heruntergekommene KFZ-Werkstatt wurde zu einem Café mit Lehrküche zur Qualifikation im Gastronomiebereich. (Fertigstellung 2011)
Aus einem Lagergebäude entstand ein Anleiterbüro mit Sozialräumen. („Hofhaus“, Fertigstellung 2011).
Zur Konzentration der über die Stadt verteilten Verwaltungsstandorte der JHK e.V. /Köln Kitas gGmbH wurde ein Bürogebäude im Hofbereich hinter der alten Villa errichtet.
(Fertigstellung 2014).
Der überwiegende Teil der Sanierungsarbeiten wurde von den Mitarbeitern der JHK e.V. und von Teilnehmern der Beschäftigungsmaßnahmen in Eigenleistung erbracht: Rohbau, Dachdecker- und Zimmerarbeiten, Teile der Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation, sämtliche Malerarbeiten und Landschaftsbauarbeiten.
Das enge Budget, verbunden mit einer relativ großen Zahl von Helfern, führte vielfach zu Detaillösungen, die minimierten Materialeinsatz mit Arbeitszeit erkauften. Dies ermöglichte Recycling von Gebäudesubstanz, die unter gängigen ökonomischen Bedingungen nicht zu erhalten gewesen wäre.
Niedrige Folgekosten standen ebenfalls im Vordergrund; zur Nutzung des bei der Pflege städtischer Grünflächen anfallende Holz wurde eine Scheitholzheizung installiert, die von einer 100 m² großen Solarthermie-Anlage unterstützt wird.
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