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Nordpark Pulheim

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Nordrhein-Westfälischer LandschaftsArchitekturPreis 2014 Anknüpfungspunkt Kontext Der Nordpark liegt zwischen Pulheims Stadtkante und der angrenzenden Agrarlandschaft. Zu den charakteristischen Elementen der Feldflur gehören Feldwege, Alleen und parzellierte Felder. Im Übergang zwischen Stadt und Landschaft wirkt die angrenzende Weite der Felder besonders eindrucksvoll. Sie wird strukturiert durch die Staffelung von Baumreihen, Waldstücken, Gehöften und Industrieobjekten entlang der Horizontlinie. Als maßstabsgebende Elemente gliedern und strukturieren sie den Raum. Anknüpfungspunkt Offenheit Bis zum Jahr 2030 soll die nordwestliche Stadtkante Pulheims durch ein Parkband eingefasst werden. Es ist anzunehmen, dass während eines Zeitraums von rund 20 Jahren die Weiterentwicklung des Nordparks einer Reihe von Einflüssen unterliegt. Noch nicht absehbar ist, bis zu welchem Umfang die öffentliche Hand Flächen erwerben, aufwerten und unterhalten wird. Möglich wäre eine weitgehende Übernahme der Parkflächen durch die Gemeinde. Alternativ ist aber auch ein Nebeneinander aus öffentlichen und privaten Freiflächen denkbar. Der Nordpark könnte neben öffentlich unterhaltenen Flächen auch eine Vielzahl von privat genutzten Freiflächen umfassen. Schon heute ist der Bereich geprägt durch verschiedene private Freiraumnutzungen. Parkgerüst Da die künftige Entwicklung noch nicht absehbar ist, muss das Parkkonzept Anpassungen und Veränderungen zulassen, gleichzeitig aber eine erkennbare Gestalt ausbilden. Dazu wird ein räumliches Gerüst aus Wegen und Feldern vorgeschlagen. Die Elemente des Parkgerüstes knüpfen an das bestehende Gefüge aus Feldwegen und Alleen sowie die parzellierte Feldflur an. Die öffentlichen Flächen des Gerüstes sichern die wichtigsten Wege-, Blick- und Raumbeziehungen. Sie vermitteln zwischen Stadtstruktur und Weite und sie inszenieren die charakteristischen Merkmale der Landschaft. Komplementär dazu können die übrigen Flächen nach einer Phase der extensiven Nutzung je nach Bedarf und Initiative als private Freiflächen mit unterschiedlichen Inhalten belegt werden. Das Parkgerüst besteht aus drei Wegetypen: der Horizontallee, der Felderpromenade und den Querungen. Es umfasst zwei Feldtypen: die offenen Felder und die Parzellen. Horizontallee, Felderpromenade und Querungen In Längsrichtung wird der Park durch zwei parallel zur Stadtkante geführte Wege erschlossen. Beide Wege unterscheiden sich durch ihr Profil, ihre Führung und ihre Materialität. Die Horizontallee begleitet die Landschaftskante. Die Kante wird durch eine Reihe aus Pappelpaaren gefasst. Unregelmäßig unterbrochen bilden sie große Öffnungen zur Feldflur aus und gliedern den Horizontweg in Abschnitte. Zusätzlich ergänzen sie die bestehende Silhouette der Landschaft. Entlang der Horizontallee lässt sich die charakteristische Weite der Landschaft erleben. Stellenweise werden Aufenthaltsmöglichkeiten angeboten. Die Allee liegt etwa 80cm höher als die angrenzenden Felder und erhält in ihrem Verlauf unterschiedliche Profile. Die Felderpromenade erschließt und verbindet alle Parkfelder. Sie weist im Gegensatz zur Horizontallee Richtungswechsel und Weitungen auf. Im Laufe der Zeit reihen sich entlang der Promenade unterschiedliche kleinteilige Nutzungen auf. Durch die eingeschobenen offenen Felder sind entlang der Felderpromenade immer wieder Blicke in die angrenzende Feldflur möglich. An jedem 'Fenster' sind Felderpromenade und Horizontallee über kurze Wege miteinander verbunden. Die bestehenden Querwege aus der Stadt gliedern die Parkfläche in Abschnitte von unterschiedlicher Länge. Die Querungen werden abwechselnd landwirtschaftlich oder zur Parkerschließung genutzt. Rad- und Fußwege sind weitgehend von den bestehenden Feldwegen entkoppelt. offene Felder und Parzellen In Anlehnung an die angrenzende Feldflur wird jeder Parkabschnitt in Felder aufgeteilt. Unterschieden werden zwei Feldtypen: offene Felder, die als extensive Wiesen ausgebildet sind und Parzellen, die kleinteiligere und intensivere Nutzungen aufnehmen. Entlang der Horizontallee, an der Kante zur Ackerlandschaft, ist jeweils ein langgestrecktes offenes Feld angeordnet. Diese großzügig geschnittenen Felder können zunächst agrarisch genutzt bleiben, als Getreideflächen oder Grünland. Sollte diese Nutzung entfallen, kann sich in den Feldern eine Sukzessionsvegetation entwickeln. Dabei soll durch ein Pflegekonzept (zeitweise Beweidung, Umpflügen o.ä.) sichergestellt werden, dass die offene, landschaftliche Weite erhalten bleibt. Entlang der Querungen ist jeweils ein zweites offenes Feld angeordnet. Es dient als 'Fenster' von der Stadt in die Landschaft. Je nach Bedarf kann diese Fläche landwirtschaftlich genutzt bleiben oder als extensive, zweischürige Wiese mit einzelnen Gehölzen entwickelt werden. Die Parzellen sind zu Bändern zusammengefasst und stadtnah angeordnet. Der Zuschnitt der Bänder erlaubt auch hier zunächst eine landwirtschaftliche Nutzung. Übergangs-weise ist auch eine extensive Entwicklung möglich. Im Laufe der Zeit lassen sich in die Parzellen kleinteiligere Nutzungen einfügen (beispielsweise Grabeland, community gardens und Kleingärten in einer Mischung mit kleinen Obsthainen, Gemüse- und Obstanbau, Festtagsbaumwiesen , ...). Der Parzellenzuschnitt kann durch Teilung oder Zusammenlegung an die jeweilige Nutzungen angepasst werden. Teilflächen lassen sich an private Nutzer verkaufen oder verpachten. Um die Durchlässigkeit und Offenheit der Parzellenbänder zur Stadtkante hin zu sichern, sollten in den stadtbegleitenden Parzellenbändern ein kleiner Anteil an öffentlichen Nutzungen vorgesehen werden. Dazu gehören Spielwiesen, Spielplätze, Aufenthaltsplätze, ... Als Abschluss des stadtnahen Parzellenbandes sind entlang der Querungen kleinere Eingangsplätze angeordnet. In Verbindung mit den, als 'Fenster' ausgebildeten, offenen Wiesen definieren sie den Übergang zwischen Stadtkante und Parkfläche.

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