Im Zuge der Landesgartenschau 2014 in Deggendorf entsteht als Herzstück der Gartenschau eine neue Geh- und Radwegbrücke über die Donau. Das Brückenbauwerk überspannt den Hauptarm der Donau mit der darin liegenden Schifffahrtsstraße, eine naturräumlich wertvolle Insel, sowie das Altwasser der Donau im südlichen Teilstück. Die Brücke weist auf Grund der Geometrie eine veränderliche Breite sowie um 8° geneigte Fachwerkträger auf. Das Brückentragwerk über die Donau ist als Stahlfachwerkbrücke geplant. Die direkte Nachbarschaft zur neuen Bahnbrücke war ein wichtiger Faktor für die Wahl einer Stahlfachwerkbrücke. Die Fußgängerbrücke variiert das Thema der Bahnbrücke in einer leichteren schwungvollen Konstruktion. Somit entsteht ein Ensemble zweier Brücken. Die Höhe der freizuhaltenden Schifffahrtsrinne sowie die behindertengerechte Benutzbarkeit erfordern eine oberhalb der Laufebene liegende Konstruktion und eine Hauptspannweite von ca. 106m. Hierdurch ist eine leichte schlanke Stahlbauweise gegenüber einer Betonbauweise vorteilhaft. Eine Holzbauweise hätte wiederum einen nahezu vollständigen Witterungschutz für das Haupttragwerk erfordert und würde bei 455m Länge schwer abschätzbare Folgekosten verursachen. Die Brücke spannt zwischen den Widerlagern über fünf Pfeiler. Die Spannweiten betragen gerundet 75, 106, 85, 61, 55, und 73 m. Die Gesamtlänge beträgt somit ca. 455 m. Während die untere Kontur der ausgerundeten Gradiente folgt ist die obere Kontur des Fachwerkträgers geknickt ausgeformt und bildet einen eindeutigen Hochpunkt aus. Dieser liegt im Hauptarm der Donau über der Schifffahrtsrinne. Die Geh- und Radwegbrücke reagiert also auf eine Bedeutungsgewichtung und hebt sie durch eine dynamische Entwicklung in ihrer Höhe weiter hervor. Die Brücke ruht auf fünf Pfeilern. Im Hauptarm auf zwei neuen Pfeilern, die in der Achse der Pfeiler der neuen Bahnbrücke liegen, im Altarm auf den Bestandspfeilern der alten Bahnbrücke und auf einem neuen Pfeiler, der wiederum in der Achse eines Bahnpfeilers liegt. Die Positionen der Pfeiler ergeben sich also aus den vorhandenen Positionen der benachbarten neu errichteten Bahnbrücke bzw. aus den Positionen der Bestandspfeiler der alten Bahnbrücke. Die Stahlträger des Haupttragwerkes sind als geschweißte Hohlkastenprofile ausgebildet und farbig beschichtet. Zwischen den Höhenlagen der Beton / Granitpfeiler und dem Fachwerkträger vermitteln M-förmige Stahlstreben mit Rundrohrprofilen, die zwischen 3m und 5,50m hoch sind. Bei den beiden Bestandspfeilern und dem Pfeiler auf Fischerdorfer sind sie in Längsrichtung vertikal, gelenkig ausgebildet. Die Breite der Brücke beträgt an der engsten Stelle mittig über der Schifffahrtsstraße ca. 5,2m. Zu den beiden Enden weitet sich die Brücke auf. Auf der Fischerdorfer Seite beträgt die Breite ca. 6,9m und auf der Deggendorfer Seite ca. 6,1m. Die beschriebene Aufweitung der Brücke entsteht durch die Schrägstellung der Hauptträgerebene um 8°. Der Gehweg der Brücke wird als Bohlenbelag mit offenen Fugen ohne Abdichtung ausgeführt. Die Bohlen sind ca. 100 mm stark und ca. 140 mm breit. Die Fugen sind 12mm breit. Als Holzart wurde Lärche gewählt. Die Lärche wird unbehandelt verwendet. Als Absturzsicherung sind beidseitig 1,20 m hohe Geländer (über OK Gehweg) mit einem obigen Abschluß aus Eichenholz (ca. 60x40 mm) vorgesehen. Das Geländer ist auf den Stahlprofilen der Brücke aufgesetzt. Als Geländerfüllung ist ein Edelstahlnetz mit einer Maschenweite von 60mm eingesetzt.
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