Der bestehende Kindergarten St. Franziskus wurde im Zuge des bundesweiten Ausbaus des Betreuungsangebots erweitert. Der Bestandsbau aus den 1960er Jahren befindet sich in einem reinen Wohngebiet im Heilbronner Stadtteil Kirchhausen.
Wesentliche Einflussfaktoren auf den städtebaulichen Ansatz waren die geringe Größe des Grundstücks, die kleinteilige dörfliche Struktur sowie das Grundstücksgefälle nach Süden hin.
Unter Berücksichtigung dieser Umstände wurden unterschiedliche städtebauliche Ansätze entwickelt. Diese reichten vom zweigruppigen erdüberdeckten Anbau bis hin zum sechsgruppigen Neubau.
In enger Zusammenarbeit mit Bauherr und Nutzer wurden die Varianten auf Verhältnismäßigkeit und Gebrauchstauglichkeit geprüft. Die Entscheidung fiel auf den zweigeschossigen Anbau für vier Gruppen.
Erschließung
Die Zugangssituation des Bestandsbaus wurde aufgrund der Enge der Asperger Straße und der Unübersichtlichkeit durch parkende PKWs als kritisch bewertet.
Nach der Erweiterung ist zudem mit einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen. Um die nötige Sicherheit zu gewährleisten wurde der Hauptzugang dem Neubau zugeordnet und erfolgt nun von Süden.
Die Straße am Teuerbrünnle bietet genügend Raum für eine sichere Erschließung auch wenn die Kinder mit dem PKW zur Kita gebracht werden. Die hier bestehenden Parkplätze sind der Kita zugeordnet. Die interne Verbindung von Bestands- und Neubau erfolgt über einen ebenerdigen Verbindungsgang im Westen.
Außenflächen
Das kircheneigene Grundstück ist mit dem Anbau flächenmäßig ausgelastet. Um die nötige Außenspielfläche für die Einrichtung zu gewährleisten, stellte die Stadt Heilbronn einen Teil des südlich angrenzenden öffentlichen Spielplatzes zur Verfügung. Dieser Teil ist von den Gruppenräumen der Eingangsebene direkt zugängig und ist als Außenspielbereich für die Kindergartenkinder vorgesehen. Der geschützte Außenbereich der sich zwischen Bestand und Anbau ergibt, wurde als Außenbereich für die Krippenkinder konzipiert.
Baukörper
Der Topologie entsprechend gräbt sich der Baukörper auf der Eingangsebene teilweise ins Erdreich ein. Im Bereich dieser nördlichen Spange liegen die Versorgungsräume. Der mittlere Bereich ist als offene Erschließungszone gestaltet. Auf der westlichen Seite gibt es einen erhöhten Essbereich für die Ganztageskinder. An diesen Bereich schließt sich die Kinderküche zum Mitkochen an.
Nach Süden orientiert liegen die beiden Gruppenraumverbände. Diese bestehen je aus einem Hauptgruppenraum, einem Nebengruppenraum und einem weiteren Raum der als Schlaf- oder Fachraum genutzt werden kann.
Über den offenen Erschließungsbereich erreicht man die obere Ebene. Die Grundstruktur gleicht der Eingangsebene. Auch hier orientieren sich die Gruppenraumverbände nach Süden. Ihnen ist ein Balkon vorgelagert. Die nördliche Spange ist natürlich belichtet. Hier befinden sich neben den Versorgungsräumen ein Personalraum sowie ein Büro. Auf der Westseite verbindet ein Gang den Neubau mit dem Bestand.
↧