Pünktlich zur neuen Spielzeit 2014/15 wurden diesen Sommer der Umbau und die Erweiterung der Werkstätten für Dekoration und Kostüm der Städtischen Bühnen Frankfurt abgeschlossen.
Während der gesamten Bauzeit wurden der Bühnenbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten und die einzel¬nen Werkstätten durch einen Neubau im bestehenden Gebäudekomplex aus Oper, Schauspiel und Kammerspiel ersetzt. Die räumlichen Begrenzungen des Baugrundstücks machten eine Überbauung des bestehenden Ostflügels mit den Kostümwerkstätten notwendig. Das Eingangsgebäude des Kammerspiels aus den 80er Jahren wurde abgerissen und als kubischer Glaspavillon neu errichtet.
Die Dekorationswerkstätten befinden sich im südlichen Teil des Gebäudes an der Hofstraße. Der Neubau beinhal¬tet Lagerräume für alle Werkstattbereiche. Jeweils übereinander gestapelt wurden Beleuchterwerkstatt, Schrei¬nerei, Schlosserei, Plastiker- und Tapezierwerkstatt. Ein großer Malersaal mit einer Fläche von 20 x 40 m liegt im obersten Geschoss. Weitere Werkstätten für Schuhmacher, Kunstgewerbe, Schneiderei, ein sogenannter kleiner Malersaal mit Spritzkabine wurden in der Überbauung des Ostflügels platziert. Zwei Verwaltungseinheiten mit Sozialräumen, Büros und Besprechungsräumen ergänzen die Obergeschossflächen.
Das Gebäude bleibt in seiner Fassadengestaltung zurückhaltend. In seiner Struktur und Materialauswahl korre¬spondiert es mit dem Bestand und dient somit der Beruhigung der heterogenen Gestalt der Bühnen. Die Dachflä¬che mit dem außenliegenden Tragwerk wird durch ein lichtdurchlässiges Gittergewebe umschlossen. Diese stark durch Stützen und Deckenbalken gegliederte transparente Fassade bringt Tageslicht in alle Werkstattbereiche. Die Bühnenbilder von Schauspiel und Oper werden in den eigenen Dekorationswerkstätten der Städtischen Büh¬nen hergestellt. Bereits im September 2010 konnten die Arbeitsräume der Dekorationswerkstätten bezogen wer¬den. Rund 60 Mitarbeiter fertigen dort in einer Spielzeit durchschnittlich 35-40 Bühnenbilder. Die Kostümabtei¬lung stellt in ihren neuen, modernen und funktionalen Arbeitsräumen ca. 1000 Kostüme in einer Saison her. Das neue Eingangshaus für das Kammerspiel ist das Juwel der gesamten Bühnenanlage und wird im Außenraum vom Arkadengang der Stützen der Ostflügelüberbauung gerahmt.
Der Baukörper generiert einen neuen städtebaulichen Blickpunkt in der Uferlandschaft des Mains. Der Weg über die Untermainbrücke fokussiert automatisch den Blick auf das neue Werbetransparent, welches in der Fassade integriert ist und alle Premieren des Schauspiels, weithin sichtbar, ankündigt.
Entwurf Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Holger Betz und Kristian Spenker
Projektleitung Bernd Gossmann
Mitarbeiter Entwurf Rüdiger von Helmolt, Brigitta Kortz, Felix Gast, Daniel Lampe
Mitarbeiter Ausführung Felix Gast, Nicole Jahn, Florian Klee, Brigitta Kortz, Christian Klimaschka, Felix Mantel, Antje Pfeifer
Bauleitung Alexis Michalec, Carsten Nawrath, Knut Nell, Jörg Schlieckmann, Mohammed Whaby, Bernd Adolf, Christoph Rückle
Bauherr Städtische Bühnen Frankfurt am Main
BGF-Daten 13.834.50 m²
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