Nachhaltigkeit für das Haus am Schliersee
Nachhaltig ist, was sich weiter entwickeln kann. Eine stetige, liebevolle Auseinandersetzung mit den Bauherren, dem Ort und den spürbaren und zu errechnenden Einflüssen führen immer zu einer nachhaltigen Architektur. Beginnend mit dem Entwurfprozess als Vision - gemeinsamen ersten Strichen auf dem Skizzenpapier - sollte das Gebäude und seine Bewohner eine fortwährende Entwicklung beginnen, welche nicht mit dem Ende der Bauarbeiten abgeschlossen sein darf. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Suchen und Forschen nach der richtigen Einfügung des Gebäudes in einen spezifischen Ort, dem Begreifen des besonderen Menschen für welchen man plant und die Analyse der Umweltbedingungen wie Klima und
Jahreszeitenwechsel. Diese Auseinandersetzung findet mit dem Gebauten ihren Ausdruck und regt zu weiterer Auseinandersetzung und fortwährender Entwicklung des Bewohners und der Innen- und Außenräume an. Damit wird das Gebäude zu einem kulturellen, inspirierenden und damit nachhaltigen Beitrag für die Bauherrschaft und die Gesellschaft.
Ein neues in Schliersee bereits verwurzeltes Haus, in welchem die Bewohner die Räume mit wechselnden Nutzungen beleben und sich selbst weiter entwickeln werden. Auf einem am Dorfrand in Seenähe gelegenen Grundstück mit Blick in die Bergwelt ist das Traumhaus der Fotografin Barbara Maurer und ihren Mann entstanden. Das neue Zuhause, behaglich und großzügig zugleich, ausgerichtet auf die Berglandschaft, auf der Seewiese so platziert wie ein Stein, umgeben von einem Holzdeck, das die Assoziation eines auf einem Floß gelandeten Bootshauses weckt.
Die Konzeption des Hauses fußt auf einem einzigen Raum, gegliedert durch zwei warme „Steine“, welche in der Seewiese verankert, das Dach des Hauses tragen und alle vier grundlegenden Elemente Erde (Stabilität), Feuer (Wärme), Wasser und Luft enthalten. In Anlehnung an die traditionellen „Rauchkuchln“, die alten ursprünglichen Feuer- und Kochstellen, welche große Kaminedurch die Bauernhäuser dieser Gegend ziehen, nehmen diese „Steine“ alle haustechnischen Funktionen auf: Küche und Kamine mit Abzügen, Badezimmer mit kompletter Wasserinstallation, Wandheizung mit hoher Wärmekapazität zur Schaffung eines behaglichen Wohnraumklimas, Be- und Entlüftung über natürliche Konvektion in den „Steinen“.
Die „Steine“ werden im Boden durch Gründungspfähle fortgesetzt, die das Gewicht des Hauses auf festen Grund in 25 Meter Tiefe ableiten. Zusätzlich nehmen diese Pylonen die Soleleitungen für die Wärmepumpe auf und schaffen damit eine Synergie zwischen
Statik und Heizung des Hauses. Das Rauchkuchlhaus möchte in Symbiose mit dem Dorf und der Landschaft und für die Bauherren eine neue, zeitgenössische wieder gefundene Heimat sein.
Architekten:
vonMeierMohr Architekten
Projektpartner
Mitarbeit
Christoph Krümpelmann, Dipl Ing. (FH) Architekt (Mitwirkung bei Vorentwurfs-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung, Mitwirkung bei Ausführungsplanung mit Ausschreibung und Vergabe einzelner Gewerke, Objektüberwachung für einzelne Gewerke)
Fachplaner:
Statik:Dierk Bergmaier
Projektdarstellung:
Fotografie:
Barbara Maurer
Johannes Kottje
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