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ICE LOFT

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Der Name „Ice loft“ bezeichnet die scheinbar gefrorenen Formen des Gebäudes, gepaart mit industriellen Elementen und Materialien. Dabei nehmen Dimension und Architektur des dreigeschossigen Neubaus Bezug auf das historische Umfeld der denkmalgeschützten Zeißstraße, einem heterogenen Ensemble aus Arbeiter- und Kleinbürgerhäusern des frühen bis mittleren 19. Jahrhunderts. Getrennt durch ein gläsernes Treppenhaus als Bindeglied wird diese klassische Gliederung vom Neubau übernommen, jedoch mit modernen Materialien und in fließenden Linien übersetzt in eine ganz eigene Formensprache. Die in den Altbauten durch Stuckgesimse erzeugte Gliederung der Fassade wird hier subtil durch die Verformung der Fassadenplatten erreicht. In leicht amorphen Formen neigen sich die Fassadenteile in ihren oberen Abschlüssen der Straße entgegen, unterstützt durch ein mehrgliedriges Tonnendach, dessen Gauben wie kleinere Wellen die Bewegung einleiten. Material, Funktion und Gliederung Das Erdgeschoss bildet erkennbar den Sockel. Vor eine Rückwand aus grauem Stahl- blech sind Gitteroste gesetzt als Rankhilfe für Klettergewächse. Die Pflanzen folgen den geschwungenen Formen als „vertikal garden“- und bilden zugleich einen natürlichen Graffitischutz. Wie die umgebenden Altbauten ist das Erdgeschoss abgesetzt und besitzt eine größere Geschosshöhe als die darüber liegenden Wohnetagen, die mit vertikalen Fensterbändern optisch zusammengefasst werden. Dies erinnert nicht nur an klassische Kaufhausarchitektur, sondern findet sich auch in den Fassaden der Hamburger Speicherstadt. Statt deren Backsteinarchitektur wurden jedoch in Anlehnung an die glatten Putzflächen des angrenzenden Altbaus, weiße Fassadenplatten aus Mineralwerkstoff eingesetzt. Fassadenmaterial LG-HiMacs Durch die Materialität des präzisen Mineralwerkstoffs wirkt die Bewegung wie zu Eis erstarrt. Es ist der erste Einsatz des Mineralwerkstoffs LG-HiMac (vergleichbar mit Corian) als Fassadenmaterial in Norddeutschland. Da die Fassadenplatten nicht beschichtet sondern durchgefärbt sind, besitzen sie eine Farbtiefe, welche dauerhaft eine leicht kristalline Wirkung erzeugt. Reaktionen Das Gebäude erzeugt bei vielen Passanten, die häufig stehen bleiben, eine seltsame Wirkung: einerseits vertraut und dennoch ungewöhnlich. Selbstbewusst gegliedert mit Proportionen, Regeln und typischen Elementen klassischer Fassaden folgen die Gebäudeteile aus ihrer Funktion heraus einer ganz eigenen Formsprache. So ist dieses Haus kein historisierender Nachbau von Altbauten der Gründerzeit, sondern der Versuch und ein Ansatz, die Qualitäten klassischer Architektur in Form und Material modern zu interpretieren.

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