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Ein Haus für Togo - Die Giraffensavanne im Tierpark Hellabrunn

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Der Giraffenbulle Togo (22), seine Herzensdame Kabonga (19) und ihr jüngster Nachwuchs, der zwei Monate alte Sohn Naledi, genießen ihr neues Zuhause im Münchner Tierpark Hellabrunn in vollen Zügen. Am 15. Mai 2013 eröffnete das neue Giraffenhaus nach nur einem Jahr Bauzeit. Die Architekten von dan pearlman konnten sich in einem deutschlandweiten Wettbewerb gegen vier andere Büros beweisen. Ein Neubau für den Tierpark in Hellabrunn war aufgrund der strikten Leitlinien des Tierparks eine echte Herausforderung für die Architekten. Nicht nur sollte sich das Gebäude mühelos in die Architektur der Landschaft einfügen, auch der uralte Hellabrunner Baumbestand im Isar-Schutzgebiet musste bei der Planung unangetastet bleiben. Die Architekten meisterten die Aufgabe und planten den Neubau förmlich „um die Bäume herum“. Auf einer Grundfläche der Gesamtanlage von 10.000 qm entstand so ein graziles Gebäude von 770 qm, welches mit seiner Leichtigkeit und Schönheit den majestätischen Tieren Afrikas nacheifert. „Dynamical Grace“ ist zugleich Name des Architekturkonzepts und auch Vorgabe für das Designteam. Geschaffen wurde ein Schauhaus, welches den Giraffen mit Licht und Luft Raum zum Leben lässt und sich mit architektonischen Elementen wie naturbelassenem Lärchenholz, großen Glasfassaden und einem transparenten Dach harmonisch in die Landschaft einfügt. Das Zusammenspiel der Transparenz von Glasfassaden und EFTE-Foliendach einerseits und dem nicht-transparenten Teil der Fassade aus Lärchenholzlamellen, der die typische Form von topografischen Linien aufnimmt, sorgt für eine landschaftsnahe Leichtigkeit der Gesamtanlage. Für den Besucher scheint es fast, die Landschaft zöge sich durch das Gebäude hindurch. Die Wahl der Konstruktion erweist sich auch unter praktischen Gegebenheiten als nützlich. Das EFTE-Foliendach sorgt zum Wohle der Tiere für eine Durchlässigkeit von UVA und UVB Strahlen. Die FSC-zertifizierten Lärchenholzlamellen verstecken den Backstage-Bereich. Und das harmonische Miteinander von Außen und Innen wird durch die Planung der umliegenden Landschaft sowie der Besucherführung nochmals betont. Auch im Inneren des Gebäudes trennt die Besucher nur eine Glaswand von den Giraffen. Unter Nachhaltigkeitsaspekten hat der Tierpark beim Giraffenhaus das Ideal eines Null-Energie-Hauses fest im Blick. Die Nutzung der Erdwärme als erneuerbare Energie über eine hocheffiziente Grundwasserwärmepumpe deckt volle 100% der Jahresheizlast ab und schont den Primärenergieverbrauch nicht erneuerbarer Energien. Im Zusammenhang mit dem Wärmeschutzkonzept erzielt das Gebäude damit eine 50% Übererfüllung der EnEV 2009 Anforderungen. Zudem sorgt das ETFE-Foliendach für eine natürliche Belichtung und insbesondere in den Übergangszeiten für solare Gewinne. Im Sommer kann durch eine natürliche Lüftung auf eine Kühlung ganz verzichtet werden. Das Regenwasser der Dächer und der versiegelten Flächen wird komplett auf der Außenanlagenfläche versickert und der Wirtschaftsbereich erhält zusätzlich ein Gründach. Der Planungsprozess erfolgte von Beginn an durch die Zusammenarbeit im integralen Planungsteam. Die komplexen Abhängigkeiten zwischen Gebäude- und Energiekonzept, Haustechnik, Tragwerk und Bauphysik konnten so im Hinblick auf ein nachhaltiges Gesamtkonzept iterativ optimiert werden.

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