Ein Krankenhaus der neuesten Generation
Mit dem Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus in Hannover haben Sander Hofrichter Architekten Ende 2014 das modernste Krankenhaus Niedersachsens fertiggestellt. Der knapp 200 Millionen Euro teure Neubau ist von kurzen Wegen, konsequenter Interdisziplinarität und lichtdurchfluteter Transparenz geprägt.
Der kompakte Baukörper bietet auf einer Nutzfläche von 32.000 Quadratmetern Platz für 575 Betten, Wahlleistungsstationen sowie eine Aufnahmestation und tagesklinische Strukturen. Rund 700 Ärzte und Pflegekräfte kümmern sich in insgesamt zwölf Fachabteilungen um die Patienten. Zum Klinikum gehören acht OPs und ein Hybrid-OP, eine interdisziplinäre Intensivabteilung mit 54 Betten, eine Weaning-Abteilung mit 17 Betten, drei Herzkathetermessplätze sowie ein neuartiges interdisziplinäres Aufnahme- und Untersuchungszentrum. Die unterschiedlichen Fachabteilungen arbeiten weitgehend interdisziplinär in gleichen Räumen. Doppelvorhaltungen entfallen, alle Räume werden effizient genutzt.
Auf dem zweigeschossigen, massiven Sockel des Neubaus ruhen drei Gebäuderiegel mit jeweils fünf Plegegeschossen. Zentrum des neuen Klinikums ist die lichtdurchflutete Eingangshalle, die eher an eine Hotellobby erinnert als an ein Krankenhaus. An der Magistrale liegen sämtliche Wartebereiche, Leitstellen und Erschließungen in die oberen Stockwerke. Im Erdgeschoss befinden sich alle nicht invasiven und ambulanten Behandlungsbereiche, im ersten Obergeschoss sind alle Behandlungen, die eine Narkose benötigen, gebündelt. Ein Novum ist die sogenannte Patientenaustauschzone PAZ, in der alle Patienten vorbereitet und nach dem Eingriff überwacht werden. Jedes der Pflegegeschosse verfügt über drei floatende Bettenstationen von je 38 Betten. Mit 114 Betten pro Geschoss kann somit sehr gut auf Belegungsschwankungen reagiert werden. Eine Planung mit Standardraumkonzepten ermöglicht es, optimal auf künftige Entwicklungen eingehen zu können.
Bei der Planung legten Sander Hofrichter Architekten großen Wert darauf, dass viel Tageslicht in fast alle Räume gelangt. Patchworkartig eingestreute Lichthöfe vernetzen das Klinikum mit dem Grüngürtel an der Ihme. Alle Patienten genießen aus ihren Zimmern heraus einen herrlichen Blick auf die Flussauen. Viel Beachtung schenkten die Architekten auch der Orientierung im Gebäude. Vier Leitfarben helfen den Patienten und Besuchern sich problemlos zurechtzufinden. Die Farbe Grün kennzeichnet die Behandlungsräume im Sockel, während die Farben Rot, Gelb und Violett – in Anlehnung an die Heilpflanzen Hibiskus, Calendula und Lavendel – den Weg zu den drei Bettenhäusern weisen.
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