Anfang 2012 haben wir aus eigenem Interesse begonnen Wohnkonzepte auf kleinstem zu untersuchen. Vor dem Hintergrund von Wohnungsknappheit, erhöhter Dichte und steigenden Preisen im urbanen Kontext ist das Thema für viele Interessensgruppen und Nutzergruppen von Belang. Stadtentwicklung, Immobilienwirtschaft, Investoren und Betreiber auf der einen, Nomaden, Pendler, Singles und Studenten auf der anderen Seite. SMARTments ist ein Produkt der GBI AG, einem innovativen Bauträger, der in Kooperation mit dem
seit über 40 Jahren tätigen Betreiber – die FDS gemeinnützige Stiftung – Studentenapartments realisiert,
um der Wohnungsknappheit in Studentenstädten entgegenzuwirken.
KINZO & GBI
Die übliche Herangehensweise ein Gebäude von außen nach innen zu entwickeln stößt bei der Konzeption von Mikroappartements an ihre Grenzen. Eine 19qm Schachtel, mit Badezimmer, Küchen-, Schlaf-, Ess-, Arbeits- und Wohnzimmermöbeln ‚gefüllt’, lässt wenig Platz für die Individualität des Bewohner und die Identität des Produkts. Die GBI AG beauftragt KINZO in diesem Zusammenhang mit Konzeptionierung der Wohneinheiten auf Basis unserer ‚Microflat’-Studien.
KONZEPT
Unser Ansatz setzt von Beginn an auf Realisierbarkeit im Korsett konventioneller Umsetzung und Budgets. Leben auf 19qm soll nicht bedeuten, dass der Bewohner sein Zuhause mehrmals am Tag ‚umbauen’ muss um den alltäglichen Abläufen gerecht zu werden. Vielmehr werden durch integrative Planung die Nutzung vieler ‚Platzreserven’ aus der konventionellen, chronologischen Planung möglich. So wird auf 29qm sogar eine 2-Zimmer-Wohung planbar. Die Wohnidee von SMARTments nennt sich ‚Long Stay’ oder ‚Extended Stay’.
Die Wohneinheiten werden von der Küche bis zur Bettwäsche vollständig ausgestattet und verfügen über Servicefunktionen, die denen eines Hotels ähneln. Das Raumkonzept unterscheidet sich dennoch deutlich von dem eines Hotelzimmers, hält sich doch der Bewohner mindestens 5 Tage bis zu 1 Jahr in den Räumen auf. Ziel ist es die Individualität der Nutzer mit der Identität des Betriebskonzepts im Zimmer-Produkt zu vereinen. Ein hoher Wiedererkennungswert ohne Abnutzungserscheinungen und ein eher ‚wohnlicher’ Ansatz prägen daher die Gestaltung. Die Einbauobjekte bringen ihr eigenes ‚Gehäuse’ – eine Art offene Garage mit. So wird den kleinteiligen funktionalen Anforderungen ein wohnlich eleganter Rahmen gegeben und die Zusammengehörigkeit der Einzelmodule untereinander unterstützt. Die Sichtkanten vermitteln handwerkliche Qualität, die sich vom Kunstoffdekor-Overkill der Budgethotels abzusetzen vermag. Die lose Möblierung ist eher gefällig und bedient den klassischen Begriff des modernen Wohnens. Lokale Bezüge zum Standort werden in der Wandgestaltung aufgegriffen, so erhalten die Wohneinheiten in Hamburg andere Motive als in München oder Frankfurt.
UMSETZUNG
In Hamburg, Schottweg… werden zurzeit die ersten 63 Einheiten, als SMARTments Business realisiert. Sämtliche Komponenten der Wohnung sind als Modulbaukasten konzipiert, sodass trotz stark unterschiedlicher Grundrisse eine serielle Fertigung der Möblierung mit kurzen Montagezeiten den laufenden Betrieb des Hauses nicht stört.
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