Planungsauftrag
Aufgabe war es, zwei Zahnärzten mit etablierten Praxen einen Neubau zu errichten, in dem neben dem täglichen Praxisbetrieb die Möglichkeit zu Veranstaltungen und Fortbildungen sowie größeren chirurgischen Eingriffen gegeben ist und ausreichend Stellplätze für Patienten vorhanden sind.
Städtebau
Das Baugrundstück ist in einem Mischgebiet in Ingolstadt – Friedrichshofen gelegen.
Typische für diese periphere Lage ist der ungelöste Dialog von Gewerbe- und Wohnbauten.
Als eines der ersten Gebäude in zweiter Reihe setzt sich das Haus als eigenständige Skulptur von seiner Umgebung ab. Die „Plattform“ für die Praxisklinik bildet der umgebende Parkbereich inkl. Fahrstraßen. Als eine Art Intarsie liegt inmitten dieser Fläche das Haus in einem Kiesbeet, bepflanzt mit Sträuchern und Heilkräutern, die in der Zahnheilkunde seit Jahrhunderten ihre Anwendung finden.
Organisation
Die markante äußere Erscheinung resultiert aus der inneren Disposition:
zu Blöcken zusammengefasste Raumgruppen entlang der Fassaden ergeben im EG ein Wegesystem, das auf lange dunkle Flure verzichtet und zugleich Wartebereiche mit hoher Aufenthaltsqualität schafft. Im zentralen Kern finden sowohl Nebenräume als auch die breite Treppe zum Obergeschoss Platz. Da sich alle Behandlungszimmer und Büroräume im EG befinden, erlaubt das Raumprogramm im OG eine Reihe von Rücksprüngen in Form von Terrassen, die die Gebäudeform bestimmen. Über die Treppe gelangt man in eine exklusive Lounge für Privatpatienten mit den dazugehörigen Behandlungszimmern und Labor. Die Lounge wird auch als Tagungsbereich genutzt.
Ein Oberlicht in Treppengröße akzentuiert die vertikale Erschließung und belichtet zusätzlich den Empfangsbereich im EG.
Fassade
Großformatige Fenster bilden die Raumgrößen der dahinter liegenden Zimmer außen ab und folgen in ihrer Anordnung der Organisation des Baukörpers.
Das zweigeschossige Gebäude öffnet sich im EG großflächig und werbewirksam zu seiner Umgebung. Im Gegensatz dazu orientieren sich die Fenster im OG ausschließlich auf die Terrassen.
Jalousien im Scheibenzwischenraum garantieren die Privatsphäre der Patienten und schützen vor sommerlicher Überhitzung.
Materialien
Die Materialien sind äußerst einfach und robust gehalten. Das STB-Gebäude ist mit einem WDVS verkleidet und verputzt. Außenbündig in der Dämmebene sitzt die Alufassade, die in Form von Faschen über die Ecken verlängert sind und die Öffnungen betonen.
Im Inneren akzentuieren ein Leitsystem und Folien mit floralen Mustern der Heilkräuter, die in den Freiflächen gepflanzt wurden, die schlichte Gestaltung.
Ein Hohlraumboden ermöglicht die Trassenführung der technischen Gebäudeausstattung samt evtl. Nachrüstungen. Als Belag wurde ein pflegeleichter Kunststoffteppich gewählt.
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