Nach dem grossen Erfolg des Sommerbadeschiffes und dem regen Medieninteresse wurde die Anlage im Herbst 2005 temporär überdacht, um den Betrieb auch über die Wintermonate aufrechterhalten zu können. Die Winterüberdachung beschränkt sich in Ihrer Grundfläche auf die vorhandene Anlage und besteht aus drei längsgerichteten, leichten Baukörpern in Membrankonstruktion, die den Innenbereich in drei Funktionsbereiche teilen: eine Lounge, eine Saunalandschaft mit Dampf- und Trockensauna, und schiesslich das Badeschiff. Die verschiedenen Nutzungsbereiche sind durch eingestellte Körper verbunden, welche die Sanitärräume und die Technik beinhalten.
Die Konstruktion besteht aus elliptischen Holzbindern die von einer zweilagigen Membran überspannt werden. Durch transluzente und in ausgesuchten Teilbereichen transparente Oberflächen wird dabei ein starker Aussenraumbezug geschaffen. Der Raum zwischen den Membranen wird mit Luftdruck gefüllt, um bei minimalem Eigengewicht der Überdachung eine optimale Dämmung der Anlage zu erhalten und auch bei extremen Aussenklimata eine der Nutzung entsprechende Temperatur (+25ºC) im Innern gewährleisten zu können.
Um die Baukosten zu minimieren wurden ausschliesslich Standardmaterialien verwendet und die Verarbeitung wurde mit einem minimalen technologischen Aufwand ausgeführt. Für ein schnelles Auf- und Abbauen wurde auf einfaches Fügen und manuelle Montage grosser Wert gelegt. Alle Aufbauten sind durch ihre Elementierung ohne Kran montier- und demontierbar, können den Sommer zwischengelagert oder z.B. als Ausstellungspavillion an Land wiederaufgebaut werden.
Das Winterbadeschiff ergänzt das Sommerangebot mit Bademöglichkeit in der Spree vor der urbanen Kulisse des Osthafens durch ein ähnlich attraktives Angebot über die kalten Monate: Saunen und Baden mit Ausblick über die winterliche Spree, bis im Frühjahr die Anlage wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgebaut wird.
Architekten:
- Wilk-Salinas Architekten mit Thomas Freiwald
- Thomas Freiwald
Mitarbeit:
- Catharine von Eitzen, Ann-Kristin Hase, Fabian Lippert, Nora Müller
Bauherr und Betreiber:
- Kulturarena Veranstaltungs GmbH
Tragwerksplaner:
- Einhausung + Steganlage: IB Leipold, Andreas Leipold, Berlin
- Statik Badeschiff: HHW+Partner, Wolfgang Wienecke, Braunschweig
- Beratung Membrantechnik + Membrangeometrie: Fr. Prof. Dr. Wagner, Stuttgart und Hr. Prof. Dr. Gründig, Berlin
Sonstige wichtige Projektbeteiligte/Firmen:
- Membranbau: Schneidewind Planen, Ralf Schneidewind, Berlin
- Vorfertigung + Montageleitung: Zimmerermeister Hendrik Beddies + Team, Wriezen
Fertigstellung: Dezember 2005
Nutzfläche: 500 m2 Steganlage und 240 m2 Schwimmbad
Umbauter Raum: ca 2400 m3
Baukosten: - 500.000,-€
Auszeichnungen:
- IULA 2007, International Urban Landscape Award, „Lobende Erwähnung“
- BDA - Preis für Architektur 2007, Nike für Preis und Leistung
- Immobilienaward Berlin 2007, „Lobende Erwähnung“
- IOC / IAKS AWARD 2007 in Silber, International Association for Sports and Leisure Facilities
- Architekturbiennale Venedig 2006, Teil des Deutschen Beitrages „Convertible City“
- Architekturpreis Berlin 2006, Auszeichnung und Publikumspreis
- Holzbaupreis 2006, Architektenwettbewerb für die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt
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