Das im Besitz des Rheinischen Vereins für katholische Arbeiterkolonien befindliche Petrusheim in Weeze hat insgesamt 108 Plätze im Pflegewohnheim, 40 Plätze für die Kurzzeitpflege, 24 Plätze für Suchtmittelabhängige und Menschen mit instabiler psychischer Situation und 60 Plätze in Langzeitpflege.
Die Aufgabe war die technische, energetische und funktionale Neuorganisation der Liegenschaften des Petrusheimes in Weeze. Diese umfasst eine Art kleines Dorf mit ca. 100 Pflege- und 100 Wohnplätzen, sowie 100Beschäftigten und landwirtschaftlichen Betrieben, z.B. Schreinerei und Metzgerei. Ein neuer zentraler Dorfplatz als Zentrum des Petrusheim soll das Gemeinschaftsleben der Bewohner fördern und eine stärkere öffentliche Präsenz des Petrusheim in der Region schaffen. Der „Marktplatz“ soll als zukünftiges Zentrum für Bewohner und Besucher fungieren, so dass um ihn herum Bereiche wie Verwaltung, Cafe, Dienstleistungen und betriebseigene Geschäfte angeordnet werden. Das Kirchengebäude soll durch eine Doppelnutzung als Bücherei und Raum der Stille / Verabschiedungsort in diesem Gemeinschaftsraum wieder stärker eingebunden werden. Das Pflegeheim ist als 3-geschossiger Ringbaukörper mit Innenhof geplant, der sich im Erdgeschoss nach Süden zur Landschaft hin öffnet. Das Gebäude gliedert sich in zwei Nutzungsebenen. Während sich im Erdgeschosses das Foyer und Gemeinschaftsflächen für externe Dienstleistungen, die Verwaltung, Aufenthaltsräume für das Personal, Speisesaal, Café, Küche sowie die Gebäudetechnik befinden, liegen die Wohnbereiche im ersten und zweiten Obergeschoss. Pro Wohngeschoss sind 47 Bewohner in einem Wohnbereich untergebracht, der sich wiederum diagonal in zwei gleich große Wohngruppen gliedert. Das Konzept des Rundgangs innerhalb eines Geschosses sorgt für viele offene Gemeinschaftsbereiche, wodurch für die Bewohner freie Bewegung und freie Wahl der Aufenthaltsbereiche möglich werden. Die klare Zonierung und Gliederung sorgt zudem für eine gute Orientierung der Bewohner, des Personals und der Besucher. Durch die Gebäudeöffnung im Süden bekommt der Innenhof Sichtbezüge in die Natur und durch eine großzügige Verglasung des Speisesaals auch einen Sichtbezug zum geplanten Dorfplatz.
Damit der Innenhof als Dementenhof genutzt werden kann, wird einer Wasserfläche als Barriere zum Außenraum geplant und mit Bepflanzungen und Vogelvolieren eine angenehme Aufenthaltsqualität erreicht.
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