Mit der Eleganz und der Gelassenheit eines Herrenhauses präsentiert sich das Einfamilienhaus am Mühlbach. Selbstbewusst wie ein weisser Monolith ragt es vom Bauplatz auf und entspricht dabei der Forderung und dem Wunsch des Bauherrn nach einem kleinen aber bedeutungsvollen Ansitz.
Die Betonung des volumetrischen und monolithischen Grundgedankens konnte mit der Verwendung eines weissen Aussenputzes Respekt gezollt werden, dessen Rohmaterialien sich dabei aus lokalen Sanden, Kalk und Weisszement zusammensetzen. Der natürliche Grundton des Materials steht dabei im Vordergrund, Nuancierungen werden ausschliesslich durch Zuschläge erreicht. Im Microvolumen gestaltet sich die Oberfläche rau, eine Charaktereigenschaft die durch ein nachträgliches Auswaschen des Putzes erreicht werden konnte. Die Sensibilisierung liegt dabei im Auge des Betrachters. Denn erst durch die Präsenz von Licht und Schatten, welche ihr alltägliches Spiel an den grobkörnigen Oberflächen vollziehen, erreicht das Gebäude seine beispielhafte Dynamik. Vertikale Putzflächen gehen homogen in die tiefen und geneigten Laibungen der quadratischen Fensteröffnungen oder in die Dachebenen über. Fensterbänke und Vordach in glatter Sichtbetonqualität und sandgestrahlte Dachplatten wurden aus denselben Rohmaterialien wie der Putz gefertigt und bilden dabei seinen direkten Kontext. Die Putzoberflächen des Innenraumes bekennen sich zur Zurückhaltung, jedoch unter dem Charakter einer gehobenen Eigenständigkeit. Sie verstärken dabei die Wertigkeit des Raumes und die in Inneren verwendeten, allesamt handwerklich bearbeiteten Materialien. Dennoch sind die Grundbestandteile des Innenputzes auch wieder eine Mischung aus Sumpfkalk und selektierten Marmorsanden. Dünnschichtig aufgetragen und anschliessend verrieben, liegt die Eigenschaft der Innenoberfläche in der reduzierten Eleganz und in dem harmonischen Zusammenspiel mit Licht, was dem Raum seine warme und anmutende Atmosphäre verleiht.
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