„Verblüffend einfach Forschung gestalten“ könnte man den Entwurf für das neue Laborgebäude der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) auf den Punkt bringen. Aus dem Wettbewerb gingen kister scheithauer gross (ksg) als Sieger hervor. Zwei Jahre später konnte nun am 13. Juli 2015 die Grundsteinlegung in Köln-Stammheim gefeiert werden. Im August 2016 soll der Neubau fertig sein.
Köln, 13. Juli 2015 – Das Labor- und Bürogebäude des Abwasserinstituts der StEB befindet sich am nördlichen Rand des Stadtteils Köln-Stammhein und bildet derzeit ein L-förmiges Ensemble aus zwei Baukörpern. Bei dem Neubau handelt es sich um das analytische Labor des Abwasserinstituts der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, welches das bestehende, stark sanierungsbedürftige Laborgebäude ersetzt und in welchem zukünftig die 20 Mitarbeiter des Analytischen Labors des Klärwerkes Abwasseranalysen erstellen sollen. Auf dem ca. 2000 m² großen Grundstück erwarteten die StEB Köln im begrenzt offenen Realisierungswettbewerb (2013) die Errichtung eines „innovativen und zukunftsfähigen Laborgebäudes nach modernsten Gestaltungsgesichtspunkten“ und einer „qualitätvollen, gestalterisch anspruchsvollen Architektur“. Der 1. Preis ging an kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH (ksg).
„Das Konzept von ksg basiert auf einem Solitär mit einer eigenständigen geometrischen Form. Der eingeschossige Baukörper mit dem runden Technikaufbau greift die Körperhaftigkeit der technischen Bauwerke auf und wird sowohl seiner Funktion als auch in seiner bildhaften Wirkung als markantes Technikgebäude gerecht“, erläutert Entwurfsverfasser Johannes Kister. So folgt der ca. 60 Meter lange und 35 Meter breite Neubau mit seiner dreieckigen Geometrie der Form des Baufeldes und nimmt dies fast gänzlich ein. Der Bau setzt sich aus einer Halle aus Stahlbeton-Fertigteilen mit Trapezblechdach, einem niedrigeren Bau aus Mauerwerk mit Stahlbetondecke und darauf (1.OG) einer Einhausung für die Lüftungstechnik in Stahlbauweise mit Sandwichelementwänden zusammen.
Im dem hallenartigen, hohen Bauteil, das mehr als die Hälfte der Fläche darstellt, befindet sich das große Analyselabor mit modernen Laboreinrichtungen, Auswerteplätzen für ruhige Büroarbeiten und einem Pausenraum. Im niedrigeren, massiv gemauerten Bauteil sind Sanitär-, Umkleide- und Duschräume sowie zwei kleine Büros und der Technikbereich untergebracht. Der Zugang zum Gebäude erfolgt ebenerdig.
Das Gebäude wird außen von einer vorgelagerten, perforierten Aluminiumfassade umschlossen, welche an einer Stahlkonstruktion befestigt ist. Auch die Einhausung der Lüftungsanlage im 1.OG säumt eine vorgelagerte Aluminiumfassade. Diese gestanzte Metallfassade als Ebene vor der eigentlichen Gebäudehülle, bietet spannende Ein- und Ausblicke. „Der Entwurf besticht durch seine verblüffende Einfachheit und hohe Funktionalität gepaart mit großer räumlicher und gestalterischer Qualität“, so die damalige Begründung des Preisgerichts.
Am 13. Juli 2015 fand nun die Grundsteinlegung des Neubaus statt. Neben ksg-Geschäftsführer Eric Mertens waren auch Otto Schaaf, Vorstand der StEB, und Frau Dr. Andrea Poppe, Abteilungsleiterin TA, anwesend. Die Fertigstellung ist für August 2016 geplant.
Projektdaten:
Bauherr: Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (StEB), Köln
Architekten: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln
Verantwortlicher Partner: Prof. Johannes Kister
Projektleiter: Gabriel Mörsch
Statik, Bauphysik: Ingenieurbüro für Bauwesen IBT, Eschweiler
TGA-Planer: DS-Plan – Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung mbH, Köln
Laborplanung: EUROLABORS AG, Kassel
Brandschutz: BFT Cognos GmbH, Aachen
Landschaftsarchitekt (Wettbewerb): stern landschaften, Köln
BGF: 1.700 m²
Leistungsphasen: 1-9
↧