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HTWK Leipzig, Neubau Instituts- und Laborgebäude für Maschinenbau und Energietechnik

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Die langfristige Konzeption der Hochschule für Technik, Wirt-schaft und Kultur Leipzig sieht eine Konzentration der Fachbereiche im Campus an der Karl-Liebknecht-Straße vor. Diese Zusammenführung optimiert die Lehre und das Studium sowie die Nutzung der Ressour-cen der Hochschule. Mit der Verlagerung der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik von seinem jetzigen Standort in Markkleeberg soll die Konzentration der Fachbereiche abgeschlossen werden. Damit bildet der Neubau den Schlussstein für den Campus der HTWK. Der Neubau des Instituts- und Laborgebäudes für Maschinenbau und Energietechnik ergänzt die Fakultäten am Campus der HTWK Leipzig an der Karl–Liebknecht-Straße. Der klare kompakte Baukörper führt als Gegenüber zur dominanten Kubatur des Lipsius-Baus die städte-bauliche Kante an der Karl–Liebknecht–Straße in der sich auflösenden gründerzeitlichen Blockstruktur der Umgebung fort. Mit seinem Haupteingang öffnet sich das Gebäude an der Ostseite zur Karl–Liebknecht–Straße und tritt so in Wechselbeziehung zu den anderen Fakultätsgebäuden am Campus. Der fünfgeschossige Baukörper mit einer Gebäudetiefe von 22 m nimmt die Traufhöhen der umgebenden Gebäude auf. Durch den relativ schlanken rechteckigen Baukörper wurde die zur Verfügung stehende Grundstückfläche minimal überbaut. Mit dem Grundrisskonzept wurde das Ziel verfolgt, die sehr unter-schiedlichen Raumgrößen mit differenzierten Anforderungen hinsichtlich der Nutzung, Ausstattung und technischen Konditionierung innerhalb der vorgegebenen Geometrie zu ordnen. Durch die „Schichtung der Funktionen“ und Zusammenfassung von Bereichen mit ähnlichen technischen und räumlichen Anforderungen wird eine Optimierung der Kubatur, Baukonstruktion und technischen Ausstattung erreicht. Der kompakte Baukörper weißt ein optimiertes Verhältnis von Oberfläche zu Volumen auf. Im Erdgeschoss und in Teilen des Untergeschosses konzentrieren sich die Versuchshallen mit der geforderten lichten Höhe von mindestens 4 m und den besonderen Anforderungen an technische Ausstattungen und die mögliche Andienung von außen. Im ersten Obergeschoss sind die zentralen Räume der Fakultät untergebracht (Dekanat / Seminarräume). Das Dekanat mit den zugehörigen Büroräumen ist separat erschließbar. Dieser Ebene sind weiterhin die CAD Arbeitsplätze für den Maschinenbau als eher ruhige Raumbereiche zugeordnet. Im zweiten bis vierten Obergeschoss befinden sich die Fachgebiete mit ihren Büros, Praktikumsräumen und Kabinetten. Weiterhin nimmt das 4. OG auch die geforderte Dachfläche zur Aufstellung von Technik zur Nutzung regenerativer Energien auf. Die Versuchsstände „Funktionsmodell Heizungsanlage“ und „Abwasserturm“ erstrecken sich übereinander ab dem 1. Obergeschoss bis zum 4. Obergeschoss, eingeordnet am Nordostgiebel über die gesamte Gebäudehöhe. Damit wird auch eine Zusammenschaltung bzw. Nutzung für Funktionsmodelle über eine Höhe von über 16 m möglich. In Längsrichtung wird der Baukörper durch eine Kernzone mit allen Erschließungs-, Nebenräumen und Technikschächten gegliedert. Die Flure werden durch Aufweitungen mit Kontakt zur Fassade gebrochen und bieten so gezielte Ausblicke in die Umgebung und die benachbarte Grünfläche. Die Kernzone trägt dabei wesentlich zur akustischen Trennung der Räume für Praktika von den Arbeitsräumen der Mitarbeiter bei. Die gewählte Gebäudetiefe ermöglicht sowohl die Einordnung der großen Versuchshallen als Zweispänner im EG, wie auch die Anordnung von Büroräumen und Kabinetten mit unterschiedlichen Raumtiefen in den Obergeschossen durch Bildung eines Dreispänners. Die straßenabgewandte Freifläche gliedert sich in eine befestigte Fläche für die wasserbauliche Versuchsanlage und spezielle Montagearbeiten sowie studentische Pausenflächen, welche sich südlich mit dem Ausblick in die benachbarten Grünflächen des Grundstückblocks großzügig erweitern. Als Teil der innerstädtischen Bebauung reagiert das Gebäude in seiner Kubatur auf die angrenzende Umgebung. Um diesen Eindruck mit der Gestaltung der Fassadenflächen zu stärken, wurde eine homogene Gebäudehülle aus Metallpanelen umgesetzt. Die integrierten Fensterflächen wurden mit perforierten Vertikallamellen - sogenannten Manipulatoren - ausgerüstet. Sie gewährleisten den erforderlichen Sonnenschutz und erzeugen durch stufenlose Verstellung ein wechselndes Fassadenbild oder definieren im geschlossenen Zustand deutlich den Charakter des einheitlichen Baukörpers. Mit den Fensterbändern reagiert die Fassade in einfacher Weise auf die unterschiedlichen Raumgrößen, deren Trennwände im Raster von 1.35m unterschiedlich an die Außenwand Stoßen. Die hinterlüftete Vorhangfassade unterstreicht den technischen Charakter des Gebäudes. Die Einschnitte im EG und DG werden durch teilweise ge-schossübergreifende Glasfassaden mit reduzierten Profilansichten definiert. Die Fassaden- und Fensterflä-chen der Versuchshallen und Werkstätten prägen mit einer vorgelagerten Metallstruktur von Lichtgitter-rosten den Straßenraum und erhalten dadurch Sicht- und Blendschutz. Nord- und Südseite werden als Enden des ca. 100 Meter langen Gebäuderiegels durch großzügige Verglasungen gegliedert. Hinsichtlich des Wärmeschutzes wurde das Gebäude nach dem zum Zeitpunkt der Planung geltenden Standard der EnEV 2009 ausgelegt. Nach Fertigstellung wurde eine 38-prozentige Unterschreitung des Primärenergiebedarfs ermittelt. Damit erfüllt das Gebäude ebenfalls die Anforderungen der EnEV 2014. Sommerlicher Wärmeschutz wird zum einen durch einen wirksamen und an den Bedarf anzupassenden äußeren Sonnenschutz erreicht. Weiterhin wurden die massiven Wände und Decken nach Möglichkeit nicht durch Beplankungen etc. verstellt, um die speicherwirksame Bauwerksmasse in den Räume aktivieren zu können. Im gesamten Gebäude wurde ein Ausbauraster von 1,35 m zugrunde gelegt. Für die Büroflächen ergeben sich mit der gewählten Raumtiefe von 4,60 m wirtschaftliche, an die Bedarfsflächen angepasste Grundrisse. Die Praktikaräume und Kabinette können im genannten Raster flexibel entsprechend den Flächenanforderungen geteilt werden. Wände im Keller und EG sind durchgängig massiv hergestellt. Notwendige Öffnungen werden durch großzügige Türelemente in Stahl-Glas-Bauweise definiert, um auch auf spätere Anforderungen reagieren zu können. In den Obergeschossen wurden flurbegleitend mit Schichtstoffoberflächen bekleidete Ausbaukonstruktionen zwischen den Stahlbetonstützen eingesetzt. Damit können für den späteren Betrieb unempfindliche und dauerhafte Oberflächen gewährleistet werden. Für Einblicke in die Nutzungsbereiche sorgen wandbündige, raumhohe Verglasungen. Sie dienen gleichzeitig der Flurbelichtung und stärken den atmosphärisch lichten Charakter im Gebäude. Die Böden im Erdgeschoss erhielten im südlichen Teil aus Gründen der Verschleißfestigkeit und Dauerhaftigkeit sowie der besonders im Bereich des hinteren Zugangs zu erwartenden regelmäßigen Anlieferungen mit Hubwagen usw. einen Werksteinbelag. Die Werkstätten sind mit Holzpflaster ausgestattet. Dieses zeichnet sich durch seine hohe Robustheit aus, ist langfristig als das kratzerverträglichste Material einzustufen und reagiert damit optimal auf eine Werkstattnutzung. Alle Böden im Kellergeschoss und in den Obergeschossen erhielten Linoleumbeläge zur Schaffung einer gesunden Arbeitsumgebung. Damit kann auf die Anforderungen von Praktika und administrativer Nutzung gleichermaßen reagiert werden. Der so geschaffene, gebäudeweit einheitliche, Charakter fasst die unterschiedlichen im Gebäude angesiedelten Nutzungen zusammen. In Büros, Seminarbereichen und Hörsälen wurden einheitlich Unterdecken aus Trockenbau, anteilig als Akustikdecken hergestellt. Alle technischen Einbauteile wurden soweit möglich oberflächenbündig integriert. Praktika und Kabinette bzw. Labore erhalten freie Installationen. Zur Umsetzung eines Mindestangebots an Kommunikationsmöglichkeiten wurden geschossweise wandbegleitende Sitzbänke und Hocker mit festen Oberflächen und frischem Farbton angeordnet. Die Anordnung erfolgte innerhalb von Flurnischen der geplanten Verkehrswege.

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