Die Freiluftbühne ist Teil eines größer angelegten Bezugsfeldes, das die bestehenden Elemente der Anlage, den neuen Haupteingang, die Reitschule, das Schloss, das Schwarze Tor, die große Senke, neu kontextualisiert. Ausgehend von den akustischen Grundregeln einer Freiluftbühne „wie man sieht, so hört man“ untersucht das Projekt Synergien zwischen perspektivischem und akustischem Raum. Die Freiluftbühne ist Teil der Gartenlandschaft, integriert sich nahezu selbstverständlich in diese und interpretiert in ihrer topographischen Ausformung wesentliche Gestaltungsmerkmale des Landschaftsgartens – das Spiel mit Perspektive und Blickbeziehungen, mit Enge und Weite, mit Raumabschluss und Raumöffnung.
Der Bühnenraum mit seiner Überdachung führt aufgrund der starken Modellierung zu einem günstigen Tragwerk. Die aus der Faltung der Flächen resultierende räumliche Wirkung der Lastabtragung (Faltwerkswirkung) aktiviert Membranspannungen anstelle der Biegespannungen und damit eine hohe Querschnittsausnutzung schlanker Bauelemente und wirtschaftlicher Bauweise. Ein Traggestell mit v-förmigen Querschnitten sorgt für die
punktuelle Lastabtragung im Rauminneren. Der integrale, monolithische Charakter von Stahlbeton findet einen werkstoffgerechten Einsatz. Das aus Dreiecksflächen gefügte, weit auskragende Dach wurde in Stahlbauweise ausgeführt. Die Kanten wurden mit Stahlprofilen zu einem unverschieblichen Tragwerk verbunden und die Flächen mit
Stahlblechen belegt.
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