In Hamburg-Eppendorf hat die Bethanien Diakonissen-Stiftung auf dem Grundstück ihres ehemaligen Mutterhauses einen neuen diakonischen Gebäudekomplex, die Bethanien-Höfe Eppendorf, nach Plänen der Hamburger Architekten nps tchoban voss errichtet. Das Gebäudeensemble aus drei Baukörpern, mit vier bis sechs Vollgeschossen, gruppiert sich um drei Höfe unterschiedlicher Funktion und Ausprägung. Die BGF der weitgehend unterkellerten Anlage beträgt ca. 17.380 m². Neben Wohnraum für die Diakonissen und Gemeinderäumen für die evangelisch-methodistische Gemeinde Bethanien im neuen Mutterhaus sind in einem eigenen Gebäudeteil auch ein modernes Pflegeheim mit 123 Plätzen in neun Wohngruppen sowie 68 Wohnungen für Betreutes Wohnen entstanden. Zudem ein öffentlich nutzbares Restaurant und vermietbare Flächen für eine Praxis- oder Büronutzung. Die verfügbare Mietfläche hat eine Gesamtgröße von 530 m² und kann in bis zu drei selbstständige Einheiten, jeweils mit eigenem Eingang direkt von der Martinistraße, unterteilt werden.
Die Bethanien-Höfe Eppendorf sind ein Gemeinschaftsprojekt der Bethanien Diakonissen-Stiftung und der Agaplesion Bethanien Diakonie, die sich dafür engagieren, ein „Zuhause in christlicher Geborgenheit“ zu ermöglichen. Sie stehen in der Tradition der Bethanien-Schwestern, die seit 140 Jahren diakonisch tätig sind – seit 1893 auch in Hamburg-Eppendorf. Am 7. September 2015 werden die Bethanien-Höfe offiziell eröffnet.
Die Architektur des Gesamtensembles orientiert sich an der Umgebungsbebauung, ohne sie zu imitieren. Das dominierende Material der Fassade, das rotbraune Klinker-Sichtmauerwerk mit lebendigem Brand und feiner Farbnuancierung, verweist in seiner Farbigkeit auf die gestaltprägenden Themen der Bestandsbauten im näheren Umfeld, insbesondere dem gegenüberliegenden denkmalgeschützten ehemaligen Bethanien-Krankenhaus. Gleichzeitig stellt es eine zeitliche Kontinuität zu dem ursprünglich an diesem Standort errichteten Mutterhaus des Schwesternheim Bethanien her. Die reduzierte Materialfügung und Gliederung der Baukörper erzeugt einen zeitgemäßen Ausdruck. Dabei wurde bewusst auf eine farbliche Differenzierung der einzelnen Gebäudeteile verzichtet, um den inhaltlichen Zusammenhalt der Anlage auch formal zu stärken. Der eingeschossige Sockelbereich verklammert das gesamte Ensemble miteinander -, um die funktionale Sonderstellung des Erdgeschosses mit seinen öffentlichen Funktionen auch gestalterisch von den privaten Bereichen der Obergeschosse abzugrenzen. Dies gibt dem Baukörper eine klare architektonische und nutzungsbezogene Lesbarkeit.
Neben dem vorherrschenden Fassadenmaterial Klinker wird der Tatsache, dass die neue Anlage auf historischem Grund des ehemaligen Mutterhauses des Schwesternheim Bethanien errichtet worden ist, durch den Wandelgang des Begegnungshofes Referenz erwiesen. In Anlehnung an das architektonische Thema des Kreuzganges entfaltet sich dort, im Zentrum der Anlage, ein Rhythmus aus hellen Rundstützen in Sichtbeton. Die Basis bildet eine ebenfalls in Sichtbeton hergestellte umlaufende Bank die mit Sitzflächen aus Holz- zum Verweilen einlädt. Das Kapitell bilden wellenförmig alternierende Träger, die zum einen das formale Thema der Vorbauten der Straßenfassaden nach innen tragen, zum anderen einen typologischen Bezug zum Thema Kreuzgang herstellen.
Das Grundstück wird von der Martini-, Tarpenbek- sowie Frickestraße begrenzt. Der Hauptzugang, die Tiefgaragen-Ein- und -Ausfahrt sowie der Wirtschaftshof liegen an der Martinistraße. Ein weiterer Eingang zum Betreuten Wohnen befindet sich an der Frickestraße. Für das Betreute Wohnen wurden in einer überschaubaren Anlage großzügige 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 59 m² und 81 m² errichtet. Alle Wohnungen bieten ein umfangreiches Serviceangebot als Basis für ein eigenständiges Leben im Alter, sind barrierefrei und weisen – je nach Lage – einen Balkon, einen verglasten Freisitz oder eine Terrasse auf. Zusätzlich zu den Wohnungen verfügt das Gebäude zB. auch über einen Gemeinschaftsraum mit Kamin sowie einen Wellnessbereich mit Schwimmbad, Sauna und Fitnessbereich.
Die 123 vollstationären Plätze des Pflegeheims sind in neun Wohngruppen, jeweils mit eigenem Gemeinschaftsraum und eigener Küche, aufgeteilt. Das erste Obergeschoss nimmt einen beschützten Bereich für Menschen mit Demenz auf.
Bauherr: Bethanien Diakonissen- Stiftung
Planungsbeginn: 2008
Baubeginn: 2013
Fertigstellung: 2015
BGF (oberirdisch): ca. 17.380m²
BGF über alles: 22.440m²
Maßnahme:
Die Bethanien Diakonissen-Stiftung hat ihr Gelände des ehemaligen Mutterhauses der Bethanien-Schwesternschaft in Hamburg-Eppendorf baulich neu strukturiert. Direkt am Eppendorfer Park ist ein modernes Zentrum für Wohnen, Pflege und Seelsorge entstanden, in dem die individuelle und ganzheitliche Betreuung und Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner im Vordergrund steht.
Nutzungen:
- Residenz mit 68 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen für das Betreute Wohnen
- 21 Wohnungen für die Bethanien-Diakonissen
- vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 123 Pflegeplätzen in 9 Wohngruppen einschließlich eines geschützten Wohnbereichs für Menschen mit Demenz
- Räume für eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche
- öffentliches Restaurant mit Sommerterrasse
- ein Veranstaltungssaal, ein Clubraum mit Kamin sowie ein Wellnessbereich mit Schwimmbad, Sauna und Fitnessraum
- Tiefgarage mit 63 Stellplätzen
- externe Mieteinheit mit ca. 530m² Nutzfläche
Baukörper:
Das Baugrundstück wird von der Martinistraße, der Tarpenbekstraße sowie der Frickestraße begrenzt. Der Hauptzugang, die Tiefgaragenein- und ausfahrt sowie der Wirtschaftshof liegen an der Martinistraße. Ein weiterer Eingang zum Betreuten Wohnen befindet sich an der Frickestraße. Das geplante Gebäudeensemble besteht aus drei Baukörpern mit 4 bis 6 Vollgeschossen und gruppiert sich um 4 Innenhöfe unterschiedlicher Funktion und Ausprägung, die dem Projekt den Namen "Bethanien-Höfe Eppendorf" geben.
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