Der Neubau des Kinderhauses Nürnberg schließt an markanter Stelle und unmittelbar zum Nürnberger Bahnhofsgelände eine seit Kriegszerstörung offene Lücke im gründerzeitlichen Blockrand.
In Anbetracht fehlender städtischer Freiflächen im Umfeld, wird den Kindern durch das neue Haus zusätzliche Spiel- und Freiflächen auf allen Geschossebenen in Form von Laubengängen und überdachten Loggien angeboten, welche zu allen Tages- und Jahreszeiten vielfältig nutzbar sind. Das organisch geformte Gebäude offenbart sich dabei als eine Art Laubenhaus im übertragenen städtischen Sinn, das sich zum nördlichen Bahngelände mit seinen dienenden Räumen zeigt, zum südlichen Innenhof jedoch mit weich gegliederter Fassade, die durch Semitransparenz Sonnenlicht in die Gruppenräume filtert. Die Ausformung eines großzügigen, überdachten Vorplatzes im verkehrsbelasteten Straßenraum, sowie dynamische Freitreppen an den Gebäudeflügeln verleihen dem "Haus für Kinder" eine unverwechselbare Handschrift. Die schimmernde, perforierte Metallhaut, welche das Haus wie eine Weinranke umformt, nimmt mit Reflexion die Farbigkeit und Materialität der Nachbarschaft auf.
Ein neuer robuster Baustein, der eine langjährige Wunde mit eigenständiger Architektursprache schließt.
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