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Blumenpavillion

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Stadt und Natur aufzuwerten, benötigt nicht immer ein kompliziertes Projekt bzw. Konzept. Erfahrungen zeigen, dass die geschickte Nutzung eines Ortes zu bestimmten Zeiten, große Wirkungen haben kann. Die internationale Gartenausstellung in Berlin (IGA) zelebriert den urbanen Grünraum und erkundet verschiedene Arten und Formen von Naturerlebnissen. Unser Vorschlag ist es, dieses Naturerlebnis bildlich zu verarbeiten und als Mittel der Kommunikation zu nutzen. NATUR KOMMUNIZIEREN HEUTE Die Kommunikation für eine Veranstaltung, die etwa 2.5 Millionen Besucher empfangen wird, bedarf eines klaren und konsequenten Konzepts, indem sich die Kleinarchitekturen nahtlos einreihen. Daher ist es unsere Absicht die Kleinarchitekturen so zu gestalten, dass alle IGA Besucher die Pavillons mit Freude begegnen. Schönheit, Leichtigkeit und Transparenz sind die Grundideen dieser einzigartigen Kleinarchitektur: eine (Luft)Blume. IGA Berlin Kleinarchitekturkonzept: (Luft)Blume Beginnend vom Gedanken des kleinen Prinzen, dass „Alle großen Leute sind einmal Kinder gewesen“, haben wir uns entschlossen an die Blume zu glauben. Und wie so oft „glaubt man an die Blumen, werden sie auch geboren…“, besteht unser Vorschlag, die Pavillons aus einer sorglosen Sehnsucht heraus, mit Schönheit und Leichtigkeit zu gestalten. Das Projekt entspricht dem Wunsch nach einer temporären und mobilen Struktur, die aus einer einfachen symmetrischen Form heraus entwickelt wurde: eine Blütenform. Die Schönheit der Blütenform rührt aus ihrer perfekten Symmetrie, der Klarheit und ihrer weichen Formen. Die Plastizität der Blüte strahlt eine große Sensibilität, Weichheit und Ruhe aus. Die Wahl von transparenten und leichten Materialien verwischt die Grenzen zwischen dem Innen- und dem Außenraum. Die Landschaft fließt förmlich durch die Pavillons und macht den Besucher auf natürliche Weise auf die ihm umgebende Natur aufmerksam. DIE WAHL EINES SCHÖNHEITSSYMBOLS Symbol und Ausdruck Die Kleinarchitekturen unterstützen und fördern die Leitbilder der IGA. Unser Vorschlag ist es daher, den Kleinarchitekturen eine einfache, klare und vielleicht sogar „naive“ Form zu geben: eine Blume. Die Blume ist ein leicht identifizierbares Symbol mit großer Ausdruckskraft. Assoziation der Kleinarchitekturen mit der Blume verspricht eine einfache Identifizierung der verschiedenen Service-einrichtungen und bildet zudem eine Orientierungsmöglichkeit für alle Altersgruppen. Identität Das Ziel der IGA ist es, die Menschen rund um das Thema Natur zu versammeln. Die Blume unterstützt und verwirklicht diesen Gedanken. Das Blumensymbol spricht alle an. Die Kleinarchitekturen werden daher leicht lesbar und werden mit der IGA eins. Die Gestaltung entspricht dem Ort und dem Thema der Ausstellung, ohne sich in den Vordergrund zu stellen. Design und Biomimetik Biomimetik oder Bionik beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik. Die Blume bzw. die Blüte ist Sinnbild der Fruchtbarkeit und illustriert das Ökosystem Natur. Die Blume wird aber auch im Alltag als Ausdruck von Gefühlen gewählt und als deren Botschafter im weitesten Sinne betrachtet. Sie gilt daher als idealer Kommunikationsträger. Aus diesem Prinzip heraus formen die Blütenblätter das Dach unserer Pavillons. Ein Stängel trägt das Dach. Die Leichtigkeit und Weichheit der Blume haben unser Design bis ins letzte Detail inspiriert. Die Blumenpavillons scheinen sich natürlich in die neue urbane Landschaft von Marzahn-Hellersdorf zu integrieren. DAS BLUMENFELD Permakultur Die Form der Blume erlaubt zudem eine überraschende Kombination. Ähnlich dem Prinzip der Permakultur, erlaubt die Zusammensetzung der Blumenelemente verschiedene Konfigurationen. Das einfache Blütenblatt lässt sich auf verschiedenste Weise konfigurieren und modulieren, um sich den verschiedenen Gegebenheiten und Nutzungen anzupassen. Die einzelnen Elemente verbinden sich fast auf natürlicher Weise miteinander und ahmen ein naturverwandtes Wachstumsprinzip nach. Die Kleinarchitekturen können blumenwiesenartige Konfigurationen annehmen, die den verschiedenen Funktionen vielfältige Möglichkeiten der Nutzung bieten. Die Blume kann alleine, in Paaren oder in Feldern konfiguriert werden. Selbst der Boden führt dieses Prinzip weiter und greift natürlich in dieses Konfigurationsspiel ein. Flexibilität, Modularität, Kombinationen Die Pavillons wurden mit dem Ziel konzipiert durch einen hohen Grad von Flexibilität und Modularität, eine Vielfalt von Kombinationen zu gewährleisten. Die Blütenelemente scheinen diese Kapazität fast auf natürlicher Weise in sich zu tragen. Die Flächen können sich dementsprechend an die verschiedenen Nutzungen anpassen. Die Nutzungen definieren daher die gewünschte Blumenform und tragen zur Artenvielfalt bei. Das Blumenmodul Das Dach besteht aus einer pneumatischen Struktur, die mit Hilfe von normaler Luft erzeugt werden kann. Ein kostenloses Material, unendlich verfügbar und zudem 100% natürlich. Die Luft trägt die Dachhaut. Das Dach wird zu einem leicht aufblasbaren Element, das sich rasch aufblasen lässt und damit leicht transportierbar ist. Die Dachhaut besteht aus einer weißen PVC-Folie. Die Feinheit dieses Stoffes erinnert an die natürliche Leichtigkeit der Blütenblätter. Die kissenartige Form erlaubt ein natürliches Abfließen des Regenwassers. Dünne Metallstützen, die in einfachen Punkt- bzw. Streifenfundamenten integriert werden können, unterstützen die statische Dachkonstruktion. Zudem wird anhand dieser Metallrohre die Luft für die pneumatischen Kissen zugeführt. Die Stützen werden des Weiteren für die elektrischen Leitungen verwendet. LED Lampen werden in die pneumatische Struktur integriert, um sowohl den Innen- wie den Außenraum zu beleuchten. Diese Belichtung erlaubt daher die Erzeugung eines laternenartigen Signals in der Landschaft. Der Boden der Blumenpavillons besteht aus einem gegossenen Asphalt. Eine einfache metallische Rahmenkonstruktion, die auf einer PVC-Folie aufliegt, bildet die Gussform für die 4cm dicke Asphaltschicht. Damit kann auf einfacher und praktischer Weise die Blumenform des Daches auch auf dem Boden übertragen werden. Durch die darunterliegende PVC-Folie kann der Asphalt am Schluss einfach wieder abgetragen und zum Recycling abtransportiert werden. Diese Lösung erlaubt eine große Flexibilität und vor allem Schnelligkeit im Auf-und Abbau. Der Boden benötigt fast keine besondere Instandhaltung und erlaubt eine hohe funktionale Nutzung.

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