Das Grundstück des neuen Alexander A Towers liegt im Bereich des 1993 durchgeführten städtebaulichen Ideenwettbewerbes für den Alexanderplatz Berlin. Auf Grundlage des prämierten städtebaulichen Entwurfes (Büro Kollhoff/Timmermann) ist der geltende Bebauungsplan abgeleitet, der die entsprechenden planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Entwicklung eines Hochhausensemble am Alexanderplatzes schafft. Die Festsetzungen erlauben am Standort Grunerstraße/ Alexanderstraße die Realisierung eines 150m hohen Hochhauses mit einem Volumen von 42.000 qm Geschossfläche. Die Nutzungen bis 35m Höhe sind als Gewerbe/Einzelhandel festgesetzt, über 35m mit Gewerbe alternativ einer Wohnnutzung ausgewiesen. Die baurechtliche Genehmigungsfähigkeit ist über einen Bauvorbescheid gesichert.
Auf der Grundlage wurde 2003 für das Areal des heutigen ShoppingCenter ALEXA ein Gutachterverfahren durchgeführt, aus dem das Büro O&O Baukunst für den Bereich des ShoppingCenter und Hochhaus erfolgreich hervorgegangen ist. Der Entwurf für das Hochhaus wurde aus einem Motiv der Höhenschichtung mit einem Sockelbauwerk und aufgestelltem Doppelturmmotiv entwickelt. Der überarbeitete Entwurf bezieht sich auf die prämierte Vorlage.
Das Hochhaus "Alexander A Tower" wird das erste Hochhaus am Platz und in der weiteren Entwicklung eines Hochhausensemble. Damit sind höchste Ansprüche an die gestalterische Autonomie des Gebäudes und an die nachhaltige Qualität in einer Umgebung im Umbruch gestellt.
Ausgangspunkt des Entwurfes ist der Durchgriff auf die Tradition der klassischen Moderne, die mit der städtebauliche Planung Martin Wagners den Alexanderplatz nachhaltig geprägt haben und insbesondere mit den Gebäude von Peter Behrens, das Alexander-Haus und das Berolina-Haus, ikonographische Repräsentanten einer metropolen Moderne vorweist.
Der Alexanderplatz, dessen Namensgebung auf einen Besuch des russischen Zaren Alexander I. zurückgeht wird die Adresse für den Tower des Bauherren MonArch. Die russische Provenienz der Entwicklung unterstützt die Idee einer kulturellen Begegnung zweier zur Zeit der Modernen avantgardistischen Kulturwelten, der deutsche Rationalismus und der russische Konstruktivismus.
Die formal vereinfachten Doppelturmcluster werden in Bezug auf das Höhensystem des Masterplanes Alexanderplatz zueinander verdreht und gestapelt. Die einzelnen Module sind maßstäblich aus der Stadt entnommene und aufeinander geschichtete Baukörper. In der vertikalen Überhöhung bleibt das Hochhaus Teil der Stadt. Die räumliche Verschränkung führt zu einer komplexen skulpturalen Wirkungskraft. Die als Vor- und Rücksprünge auslesbare Gliederung erzeugt eine Präsenz und Verständlichkeit in alle Richtungen der Stadt.
In Referenz zum Rationalismus der 20-er Jahre werden die vier vertikal angeordneten Gebäudemodule über eine gerasterte Fassade mit durchlaufenden Fassadenlinien aufeinander geschichtet. Die Schichtung ist dabei ein wesentliches Merkmal, das in raffinierter Weise die skulpturale Eigenständigkeit des Entwurfes stärkt. Die Rücksprünge der auskragenden Bauteile sind dem Formenkanon des russischen Konstruktivismus entlehnt und entfalten die stadträumlich plastische Wirkung des Alexander A Towers.
Die klare baukörperliche Ausbildung der Höhenstufen wird ein wesentliches Merkmal des projektierten Hochhausensembles und wurde in das Projekt "Gehry-Turm" vis-a-vis übernommen. Innerhalb des städtischen Entwicklungsprojektes "Alexanderplatz Berlin" wird der Alexander-A-Tower als Pionier Leuchtturmcharakter einnehmen, unabhängig von der quantitativen und qualitativen Umsetzung weiterer Projekte.
Die Vernetzung mit dem Umfeld erfolgt maßgeblich über das differenzierte Höhengefüge: die städtebaulicher Herleitung der Höhenstufen sind aus dem Masterplan und der umgebenden Bauten am Alexanderplatz hergeleitet. Das Sockelgebäude, das vorwiegend dem Einzelhandel dient, übernimmt mit einer Höhe von 30,50m die Traufe des Berolina-Hauses von Peter Behrens als unmittelbaren Nachbarn und schließt nahezu höhengleich an die "ALEXA" an. Das gegenüberliegende denkmalgeschützte Haus des Lehrers ist Bezug für die Staffelung in der Höhe 60,00m, die dritte Staffelung in der Höhe 100,00m ist eine Festlegung aus dem Masterplan in Referenz an eine "Krönung" der Hochbauten.
Der Eingang in die Einzelhandelsbereiche wird unmittelbar über die Grunerstraße und mittelbar über eine Anbindung über die vorhandene Mall des Shopping-Centers der ALEXA hergestellt. Der Zugang in den Tower erfolgt über den zentralen Eingang und Lobby an der Alexanderstraße. Der Tower dient überwiegend der Wohnnutzung in verschiedenen Segmenten und Formen, von großzügigen Eigentumswohnungen über kleinere serviceorientierten Appartments bis zum klassischen Hotel sind denkbar.
↧