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Erneuerung Schiersteiner Rheinbrücke

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ERNEUERUNG DER SCHIERSTEINER RHEINBRÜCKE BAB A 643 ZWISCHEN AD MAINZ UND AK WIESBADEN SCHIERSTEN Realisierungswettbewerb: 1. Preis Bauherr: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung Leistung: HOAI LP. 2 - 3 Bauherstellungskosten: 150 Mio. € brutto Fläche: 2 Brücken mit je 3 Fahrspuren - 1.285 m x 21,5 m x 2 = 55.255 qm Gestaltung und Einbindung in das städtische Umfeld Auf den besonderen Charakter des Ortes – auf das Flusstal mit seinen angren- zenden grünen Uferzonen und den im Hintergrund leicht ansteigenden Hügeln – wird mit einer schlanken Deckbrücke geantwortet. Ihre symmetrische Ausbildung mit Feldern von je 205 m über den Flussarmen und Stützweiten von 70 - 100 m über den Grünzonen erzeugt ein harmonisches Ganzes. Ein heller, silberfarbe- ner Anstrich der Hohlkörper steht in einem spannungsreichen Kontrast zu einer dunklen Gestaltung der Fahrbahnplatte; die Kontinuität der gevouteten Felder, die Linearität und die Schlankheit der Brücke werden dadurch unterstrichen. Umweltverträglichkeit Die vorgeschlagene Konstruktion berücksichtigt ohne Einschränkungen die Be- lange des Umweltschutzes: Die Avifauna ist durch die flache Deckbrücke nicht beeinträchtig; im Naturschutzgebiet Rettbergsaue werden nur wenige Pfeilerbauwerke – und nur an den zulässigen Stellen – errichtet. Zur Umweltverträglichkeit der vorgeschlagenen Lösung gehört aber auch, dass durch die schlanke Konstruktion der Landschaftsraum optisch so wenig wie möglich verstellt wird. Für den Korrosionsschutz werden lösemittelarme High-Solid-Farben verwendet. Konstruktion Über dem Biebricher Fahrwasser werden die Pfeiler des Bestands mit 205 m Stütz- weite aufgenommen und auf den Mombacher Arm – unter besonderer Berücksich- tigung der Naturschutzgebiete am Ufer der Rettbergsaue – übertragen. In den Flussfeldern besitzen die parallelgurtigen Überbauten als einzellige Stahlhohl- kästen mit orthotroper Fahrbahnplatte Querschnittshöhen von 4,5 m, mit der die Durchbiegungen auf L/375 = 54 cm begrenzt werden. Über den Flusspfeilern wird die Unterkante des Hohlkastens auf 8 m Höhe gevoutet. An die Flussfelder schließen jeweils zu beiden Seiten Felder der halben Hauptstützweite an, deren Querschnittshöhe sich nach der Voute bis zum ersten Uferpfeiler auf 3 m bzw. auf der Rettbergsaue auf 3,5 m reduziert. An diese ebenfalls mit orthotroper Fahrbahnplatte konstruierten Querschnitte schließen sich in den Nachbarfel- dern Verbundquerschnitte mit Stahlbetonfahrbahnplatte an. Der Übergang zwi- schen orthotroper und Verbundplatte wird mit Hilfe spezieller Verbindungs-konstruktionen zur Kraftübertragung im Fahrbahnplattenbereich biegesteif und monolithisch hergestellt. Zur Gliederung der Brückenuntersicht wird in den Vorlandbereichen kurz hinter dem ersten Uferpfeiler auf einen Verbundquerschnitt mit zwei Hohlkästen gewechselt, der bis zu den Trennpfeilern mit 3 m Querschnittshöhe durchgeführt wird. Wirtschaftlichkeit Die Spannweiten der einzelnen Brückenfelder wurden so gewählt, dass nicht nur ein ausgewogenes Tragwerk, sondern auch eine hohe Effizienz gegeben ist. Die vorgeschlagene Konstruktion von sowohl mit orthotroper Fahrbahnplatte konstruierten Querschnitten als auch von Verbundquerschnitten mit Stahlbetonfahrbahn- platte verfolgt ebenso das Ziel größtmöglicher Wirtschaftlichkeit. Innovation Für die biegesteife Verbindung zwischen Verbund- und orthotroper Platte wurde ein Anschlussdetail entwickelt. Die Konstruktion der Lärmschutzwand zeigt auf, wie auch mit einer durchsichtigen Wand durch das Prinzip des Hohlspiegels eine Absorptionswirkung erzielt werden kann. Eine städtebauliche Besonderheit liegt in dem Angebot eines unter der Brücke hängenden Fußgängersteges, der Wies- baden, die Rettbergsaue und Mainz attraktiv miteinander verbindet. So können Fußgänger und Radfahrer die Insel und die gegenüberliegenden Uferzonen ohne Beeinträchtigung durch Verkehrslärm erschließen. Eine besondere Attraktion sind zwei „Brückenbalkone“, die auf den alten, zu breiten Brückenpfeilern im Biebricher Fahrwasser errichtet werden und die einen besonderen Aussichtsplatz über dem Fahrwasser darstellen.

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