Das in der Altstadt gelegene Rathaus war vor Jahren schon zu klein geworden, was zur Auslagerung einzelner Funktionen geführt hatte. Der Wunsch, die wesentlichen Ämter wieder im Zentrum unter einem Dach zu vereinen, führte zum Wettbewerb und schließlich zum Neubau neben dem bestehenden barocken Rathausgebäude. Das Grundstück ist so bemessen, dass wir den Verwaltungstrakt mit maßvollem Abstand zum Altbau anordnen konnten, wodurch sich zwischen beiden Gebäudeteilen ein kleiner Platz ergab. Der Sitzungssaal mit Bürgerbüro wurde im selben Zuge von der Straße zurückversetzt. So konnte der bereits vorhandene Platz vor dem alten Rathausbau mit dem neuen Platz bajonettartig verknüpft werden.
Der Bürobau, ein länglicher Riegel, der mit seiner Traufseite den erwähnten kleineren Platz flankiert, wurde zurückhaltend gestaltet: Geschlämmtes Mauerwerk, ein Satteldach und einfache Fensterformate bestimmen die Ansichten. Nur die Ostseite erhielt Öffnungen in Zickzackform, weil dort, ähnlich wie in Eppingen, der Abstand zum Nachbargebäude außerordentlich gering ist.
Eine sichtbar belassene Holzkonstruktion überdeckt den Sitzungsbereich. Sie erstreckt sich zwischen dem alten und dem neuen Rathausbau und ist der eigentliche identitätsbildende Part des Ensembles. Dort liegen quer zum Saal in dichter Reihung »Holzschwerter«, deren Mitte von einem in Längsrichtung verlaufenden Oberlicht überspannt wird. Zwei einläufige Treppen verbinden beide Ebenen des Zwischenbaus, der sich zum neuen Platz mit einer Glasfassade öffnet.
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