Das Berliner Heizkraftwerk Reuter war Jahrzehnte lang der wichtigste Stromlieferant Westberlins. Heute zum Vattenfall-Konzern gehörend entstand 2010 der Wunsch nach einem Besucherzentrum und neuen Besprechungsräumen, die moderne Präsentations- und Ausstellungsflächen bieten sollten.
Zusammengefasst unter dem Namen Casino entstanden in der bestehenden Halle 3 auf dem Gelände die neuen Räumlichkeiten. Die Kantine des Heizkraftwerks wird täglich von eigenen Mitarbeitern und Mitarbeitern externer Firmen genutzt und sollte darüber hinaus künftig für Versammlungen und Festivitäten bis zu 250 Besuchern Platz bieten.
Kernelement des architektonischen Konzeptes ist eine lange Wand aus einem durchgehend homogenen Material, die sämtliche Nutzungen des Gebäudes miteinander verbindet. Unter den Gesichtspunkten bestmöglicher Tageslichtnutzung und einer optimalen Wegeplanung der täglichen Nutzung wurden die Raumfolgen durch eine durchgehende Wand unterteilt. Im Eingangsbereich bietet diese Platz für die Auslage von Prospekten sowie variabel nutzbaren Medieneinheiten. Rückseitig ist die Technik für Beamer-Präsentationen im neu entstandenen Besucherraum und ein kleines Vorratslager angesiedelt. Im Kantinenbereich bietet die Wand Vitrinen für Getränke und Speisen sowie Theken für die Essensausgabe auf der Küchenseite.
All die unterschiedlichen Nutzungen der Wand als Möbel wurden durch die Kombination von UA-Profilen und Gipsfaserplatten zu einer kostengünstigen und technisch unkomplizierten »Allround-Lösung« umgesetzt. Die im Vorgespräch gewünschten Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Um- und Ausbauten konnten vor allem durch das Einbringen von REA-Gips gewährleistet werden – ein Nebenprodukt der Rauchgasreinigung, das im Werk selbst abfällt. Ein weiterer Eyecatcher sind die grünen Infoboxen. Die dafür benutzten Sandwichelemente in Wabenkonstruktion basieren auf einem Kunststoffmaterial, das extrem biegesteif ist und zu einem großen Teil aus recyceltem PET besteht.
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