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Stadthalle Reutlingen

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Die Reutlinger Konzert- und Veranstaltungshalle des Architekten Max Dudler wurde am 5. Januar 2013 feierlich eröffnet. Mit der neuen Stadthalle entsteht ein zentraler Ort für kulturelle Veranstaltungen in Reutlingen. Die Württembergische Philharmonie Reutlingen wird die Stadthalle als Spielstätte nutzen. Fortan werden hier Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Empfänge, Tagungen und Messen veranstaltet. Die neue „Halle für alle“ steht auch Vereinen als Treffpunkt und Probenort offen. Die Stadthalle liegt als frei stehendes Gebäude in dem neu gestalteten Bürgerpark auf dem ehemaligen Bruderhausareal in unmittelbarer Nähe zur Altstadt. Die Gestaltung des Parks mit den in strengem Raster fast architektonisch gruppierten Baumreihen ist unauflösbar mit der städtebaulichen Figur der Halle verknüpft: Ihre Architektur ist in ein unteres und ein oberes Volumen gegliedert. Die Höhe des unteren Volumens orientiert sich an der Höhe der Baumwipfel vor dem Gebäude. Zugleich entspricht dies der Bauhöhe der Häuser der Stadt Reutlingen. Ein kleineres Volumen krönt diesen Sockelbau. Es wird von einer umlaufenden Außenterrasse umgeben. In der Stadtsilhouette Reutlingens wird diese Gebäudekrone ein prägnantes Merkmal sein. Die bronzierte Metallfassade verleiht dem Baukörper eine zeitlose Ausstrahlung. Auf vier Stockwerken bietet das Gebäude einen großen Saal mit bis zu 1.700 Sitzplätzen, einen kleinen Saal mit 400 Sitzplätzen, außerdem Tagungsräume, Künstlergarderoben, Verwaltungsbüros, ein vielseitig nutzbares Foyer, gastronomisch nutzbare Bereiche sowie eine Außenterrasse. In den zwei Untergeschossen befindet sich eine Tiefgarage mit über 200 Stellplätzen. Die zwei großen Säle befinden sich im Zentrum des Gebäudes. Wie die Schalen einer Zwiebel legen sich die Foyers und Servicebereiche schützend um die sensiblen Bereiche im Inneren. Auf diese Weise werden die Säle von einer Raumschicht gegen Geräusche von außerhalb abgeschirmt. Sind die verschieblichen Resonatoren in der Krone des großen Saals geöffnet, fällt Tageslicht in den Raum. Beide Säle können sehr flexibel auf die Anforderungen unterschiedlicher Veranstaltungen hin eingerichtet werden. Der große Saal verfügt über eine mobile Podesterie. Bei Konzerten, Theaterstücken oder Vorträgen erhält das Parkett ansteigende Sitzreihen. Auch die Podeste der seitlichen Ränge werden mit ansteigenden Sitzreihen für das Publikum eingerichtet. Sind die Podeste eingefahren, wandelt sich der Raum zur Ausstellungshalle, zum Konferenzraum oder Ballsaal. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Guckkastenbühne einzurichten oder über eine fahrbare Wand den Saal zu verkleinern. Durch die reliefierten Wände ist der Saal raumakustisch bestens für anspruchsvolle Musikkonzerte geeignet. Bei Veranstaltungen mit Schwerpunkt auf dem gesprochenen Wort kann mithilfe flexibler Wandelemente die Raumakustik auch an diese Nutzung angepasst werden. Der kleine Saal befindet sich versetzt zum großen Saal auf der Ebene der Außenterrasse. Er wird ebenfalls von Foyer- und Servicebereichen sowie der Außenterrasse umgeben. Die Saalfenster zu den Außenterrassen eröffnen einen weiten Blick über Reutlingen. Besonders gut eignet sich dieser Saal für kleinere Konzerte, Feste, Konferenzen, Bankette und Tagungen. Mittels einer mobilen Wand kann der Raum in bis zu vier unabhängig nutzbare Flächen unterteilt werden. Die Besucher betreten das Haus, aus Richtung Tübinger Tor, über das zweigeschossige Foyer im Osten. Im Foyer sind der Kartenverkauf, eine Garderobe und Toiletten untergebracht. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Eingänge für Künstler, Personal und Lieferanten. Über ein Treppenhaus sowie Personen- und Lastenaufzüge sind von hier aus die Verwaltungsräume, Künstlergarderoben, das Künstlerfoyer, die Großküche sowie Technik- und Lagerbereiche zugänglich. Die Stadthalle befindet sich im Zentrum des revitalisierten Bruderhausareals zwischen Eberhardstraße, Konrad-Adenauer-Straße und Stadtbachstraße. Wie ein Gelenk liegt das dreieckige Bruderhausareal zwischen der Reutlinger Altstadt, der Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts und einem jüngeren Stadtviertel. Bruderhaus ist der Name einer christlichen sozialen Einrichtung, die sich im frühen 19. Jahrhundert hier befand. Das Gelände wurde in jüngster Vergangenheit industriell genutzt und parallel zum Bau der Stadthalle in einen Bürgerpark mit einem Baumhain umgewandelt. Das neue Ensemble im Bürgerpark besteht aus der Stadthalle, dem historischen „Krankenhäusle“ und einem Hotelbau, der ebenfalls von Max Dudler hier errichten wird. Im Jahr 2008 gewann Max Dudler den von der Stadt Reutlingen ausgeschriebenen Wettbewerb für den Bau einer neuen Konzert- und Veranstaltungshalle. Die zuvor von der Stadt genutzte Friedrich-List-Halle war für die Vielzahl der Veranstaltungen in Reutlingen zu klein geworden und entsprach nicht mehr den qualitativen Anforderungen von Künstlern und Besuchern. Mit der neuen Stadthalle ist nun ein zentraler Ort für kulturelle Veranstaltungen in Reutlingen entstanden, den die Stadt sowohl selbst nutzen als auch für kulturelle und kommerzielle Zwecke vermieten wird. Architekt: MAX DUDLER Projektleiter: Andreas Enge, Hanns Malte Meyer Mitarbeiter: Beate Dauth, Andrea Deckert, Johannes Gestering, Tassilo Lochocki, Handan Özdemir, Markus Podehl, Max Rein Bauleitung: Büro Manfred Schasler, Berlin Tragwerksplaner: SFB, Berlin Haustechnik: ZWP, Berlin Fotos: Stefan Müller

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