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Anlage für afrikanische Menschenaffen in der Wilhelma

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Vor wenigen Tagen haben die Gorillas und Bonobos der Stuttgarter Wilhelma ein neues Zuhause bekommen: Die Architekten Hascher und Jehle entwarfen ein Bauwerk, das sich unauffällig in die Landschaft einfügt. Eine dezente Seilnetzkonstruktion des Büros officium überspannt die Außenanlagen und scheint die Grenze zwischen Innen und Außen zu verwischen. Wie integriert man rund 15000 Kubikmeter umbauten Raum in eine denkmalgeschützte Landschaft? Vor dieser Aufgabe standen die Planer der neuen Anlage für Menschenaffen in Stuttgart. Die Wilhelma und der angrenzende Rosensteinpark mit ihren teils 150 Jahre alten Bäumen stehen als Kulturdenkmal unter Schutz. Das neue Affenhaus tritt daher nicht als normales Gebäude in Erscheinung, sondern gliedert sich in Form eines erdbedeckten und bewachsenen Hügels in das parkartige Wilhelma-Gelände ein. Auch das Außengehege wollten die Architekten Hascher und Jehle möglichst unauffällig in die Landschaft einbinden und schlugen daher eine leichte, transparent wirkende Seilnetzüberspannung vor. An deren Planer, das Büro officium, richteten sie den Wunsch, die Konstruktion möglichst in Form sanfter Hügel auszubilden, die mit der umgebenden Parklandschaft korrespondieren. Keine einfache Aufgabe, denn da Seilnetze von Pylonen aufgespannt werden, sind die Hochpunkte normalerweise immer spitz. Das officium-Team entwickelte daher eine Sonderform mit baumähnlichen Pylonen, die flachere, weicher geformte Hochpunkte bilden. Auf diese Weise ließ sich das zugbeanspruchte Netz an die gewünschte Hügelform annähern. Gleichzeitig passen sich die bis zu 13 Meter hohen Pylone gut in den Park ein. Mit ihren Verzweigungen wirken sie wie Pflanzen, ihre Schrägstellung erinnert an windschiefe Bäume, zusammen bilden sie einen Stützenwald. Nicht zuletzt lassen sie sich tatsächlich wie Bäume nutzen: Die Affen können darauf klettern und oben wie in einer Baumkrone sitzen. Auch das 3500 m² große Seilnetz aus Edelstahl schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe. Zunächst einmal bildet es eine äußerst filigrane Begrenzung des Geheges, so dass sich die Tiere beinahe wie in freier Natur fühlen können. Blickt man von unten gegen den Himmel, scheint es fast verschwunden zu sein. Damit ist auch der Eingriff in die denkmalgeschützte Umgebung optisch minimiert. Vor allem aber lässt sich das Netz beklettern und ermöglicht den Bonobos eine dreidimensionale Nutzung ihres gesamten Geheges. (Text: officium) Bauherr: Land Baden-Württemberg Architekt: Hascher Jehle Architektur, Berlin Außenanlagen: Möhrle + Partner Landschaftsarchitekten, Stuttgart Tragwerk: Weischede, Hermann & Partner, Stuttgart Tragwerk Netzanlage: officium Design Engineering, Stuttgart

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