Der Arbeitsplatz nimmt heute einen anderen Stellenwert ein und muss vielseitige Lösungen für immer komplexere Aufgaben bieten. Durch eine Gesellschaft, deren Arbeit immer weniger an Ort und Zeit gebunden ist, wächst die Bedeutung des Büros als Ort der Kollaboration und des direkten Wissenstransfers.
Das Innovation Center Potsdam, das SCOPE als Labor für IT-Neuentwicklungen des Walldorfer Softwareunternehmens SAP realisierte, überträgt dieses Konzept konsequent in einen dreigeschossigen, lichtdurchfluteten Neubau. Am Ufer des Jungfernsees schufen die Architekten auf rund 4.500 Quadratmetern eine Denkfabrik für die Zusammenarbeit von Kunden, Forschern und Studenten. Alles ist hier work in progress, die Atmosphäre atmet Flexibilität, Offenheit und Transparenz: Wandelemente aus unbehandelter Seekiefer oder Glas bewegen sich schienengeführt, Faltwände eröffnen immer neue Möglichkeiten, die Räume je nach Größe und Bedarf der Teams zu strukturieren.
Konsequente Flexibilität auch bei Möbeln und Arbeitsplätzen: Stahlrohrtische wurden auf Rollen montiert, Anschlüsse hängen wie in Fertigungshallen von der Decke. Ideen und Konzepte der Teams werden auf Whiteboards festgehalten, die in die verschiebbaren Wände eingebaut sind und ganz einfach mitwandern. Think Tanks für konzentrierte Einzelarbeit und Micro-Meeting-Räume für enge Abstimmungen integrieren sich ebenso selbstverständlich in das Ensemble wie Lounges, spielerische Angebote und das spektakulär zur Landschaft sich öffnende Mitarbeiterrestaurant. Im gesamten Gebäude fließen scheinbar getrennte Bereiche mühelos ineinander, ermöglichen arrangierbare Wandscheiben unterschiedlichste, maßgeschneiderte Arbeitsplatzkonfigurationen.
Mobilität und Flexibilität sind die Grundsätze dieser Architektur. Die Räume sollen ständige Perspektivwechsel ermöglichen und Lust auf Kommunikation machen. Dieser übergeordneten Idee dient auch der durchgängige Einsatz authentischer Materialien wie Sichtbeton, naturbelassenem Holz oder geschliffenem Estrich. Im Zusammenspiel mit dem akzentuierten Farbkonzept und einem Leitsystem aus großflächigen Markierungen und Typografie erzeugen die puristischen Materialien einen feinsinnigen Werkstattcharakter, der als Reminiszenz an die Pionierzeit der Softwareentwicklung verstanden werden darf.
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