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Orientierungssystem Campus WU Wien

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Internationales Best Practice-Beispiel für Inclusive Design sollte der neue Campus der WU werden. Dieser Anspruch wurde mit einer intelligenten Kombination aus analog, digital, taktil und akustisch erfahrbaren Medien für alle Sinne eingelöst. Signifikante Architektur und Farben Der neue Campus WU im Wiener Prater bietet mit rund 100.000m² Nutzfläche und den Gebäuden von sechs international renommierten Architekturbüros viel Raum für Lehre und Studium. Die übergreifende Klammer ist ein barrierefreies Orientierungssystem, das mit mit eindeutigem Farb- und Nomenklatursystem durch Freiraum und Parkgarage bis in die einzelnen Hörsäle, Seminar- und Projekträume, Departments und Bibliotheken leitet. Inclusive Orientation Design Inclusive Design bietet Gestaltungslösungen an, die die Minderheiten ebenso wie die Mehrheiten gleichzeitig und gleichwertig adressieren. Blinde werden ebenso wie Seh-, Hör-, Mobilitäts- oder sprachlich Eingeschränkte adäquat angesprochen. Gerade auf einem Universitätscampus, wo der uneingeschränkte Zugang zu Wissen im Mittelpunkt steht, wurde dieser Designgrundsatz konsequent angewendet. Ziel des Neubaus war unter anderem, die Zahl der eingeschränkten Studierenden mit speziellen Bedürfnissen weiter zu erhöhen. Open Source Font und Icon Language Entscheidend ist bei jedem Orientierungs- und Informationssystem die Konsistenz. Für den Campus WU wurde eine komplett durchgängige Piktogrammfamilie entwickel, die in formaler Einheit mit der Open-Source Schrift Titillium gestaltet wurden. Ihr „Business-Look“ verrät den wirtschaftlichen Kontext des Ortes und stiftet damit ganz eigenständige Identität. Eine Norm, die Alternativen braucht Wer ein Orientierungssystem ganzheitlich und in größerem Zusammenhang denkt, stößt gleich zu Anfang auf die Vorgaben der Normen. Das Piktogramm für RollstuhlfahrerInnen in der aktuellen ÖNORM wird dem Inclusive-Design-Gedanken nicht gerecht, es zeigt die Person ganz entgegen einer respektvollen Gleichbehandlung inaktiv und stigmatisiert. Das Ergebnis unserer formalen und inhaltlichen Überarbeitung für den Campus WU ist ein aktiver Rollstuhlfahrer, der entspannt, selbstbewusst und selbstständig agiert. Zwei-Sinne-Prinzip Alle medialen Anwendungen folgen dem Zwei-Sinne-Prinzip: zumindest zwei Sinne werden alternativ zum fehlenden Sinn, der die Informationsaufnahme einschränkt, angesprochen. Für Blinde und Seheingeschränkte wurde dabei ein lückenloses System mit taktiler Braille- und Pyramidenschrift sowie Leitlinien geschaffen. Alle Informationen auf den Digital Door Displays können nicht nur visuell, sondern auch akustisch abgerufen werden. Es reicht eine einfache Touchgeste, um sich den aktuellen Screen vorlesen zu lassen. Auch die Infoterminals entsprechen der Barrierefreiheit: sie sind mit einem Rollstuhl unterfahrbar, ausgestattet mit einem Audiomodus und darüber hinaus erhöht ein Kontrastmodus die Lesbarkeit durch die Reduzierung der Farben auf Schwarz und Gelb.

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