Durch die Umstrukturierung der Museumsinsel entstand die Notwendigkeit, neben den Ausstellungsflächen die für den Museumsbetrieb unerlässlichen dienenden Funktionen neu zu ordnen.
Das „Kompetenzzentrum Archäologie“ stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Baustein dar.
In direkter Nachbarschaft zur Museumsinsel bündelt der Neubau in Funktionseinheit mit dem benachbarten Altbau an der Geschwister-Scholl-Straße die Arbeitsbereiche der Wissenschaftler und soll sich zu einem Ort des intensiven Erfahrungsaustausches mit dem Fachpublikum entwickeln.
Konkret entstehen für verschiedene Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin modern ausgestattete Flächen für Büros, Werkstätten und Labors und im Besonderen für die ausstellungsnahe Unterbringung von historischen Objekten.
Hinzu kommt eine öffentlich zugängliche archäologische Bibliothek, die es den Besuchern in unmittelbarer Nähe zur Museumsinsel ermöglichen soll, das dort Gesehene zu vertiefen.
Der Neubau befindet sich am Kupfergraben, gegenüber des Bodemuseums.
Mittelfristig wird hier mit den Museumshöfen, bestehend aus Kompetenzzentrum und dem geplanten Neubau einer Gemäldegalerie als Erweiterung des Bodemuseums, ein kultureller Schwerpunkt westlich der Museumsinsel entstehen.
Stadträumlich vernetzt wird dieses Quartier durch eine Passage, die den Haupteingang des Bodemuseums an der Monbijoubrücke mit einem neuen Platz an der Geschwister-Scholl-Straße verbindet.
Dieser Platz fasst die Eingänge zum Kompetenzzentrum, zur Bibliothek der Humboldtuniversität und zum geplanten Neubau der Gemäldegalerie zusammen.
Das Gebäude des Kompetenzzentrums selbst besteht aus zwei verschränkten Baukörpern, welche typologisch die durch die Altbauten vorgegebene Struktur einer Blockrandbebauung mittlerer Höhe, akzentuiert durch höhere Gebäudeteile an den Eingängen und den Blockecken, zeitgemäß interpretieren und fortführen.
Die Gestaltung des Äußeren kommt mit wenigen Mittel aus:
Die großen, geschlossenen Fassadenflächen werden mit einem erdfarbenen Klinker verkleidet. Die Belichtung der Innenräume erfolgt über einheitlich einen Meter breite, tief in der Leibung liegende Fenster. Lediglich der Haupteingang zum Platz wird mit einer großflächigen Verglasung akzentuiert.
Architekten:
harris + kurrle architekten bda, Stuttgart
Projektleitung:
Sacha Rudolf (Planung), Christoph Haag (Bauleitung)
Mitarbeiter:
Philip Argyrakis, Vojtech Bast, Christiane Butt, Annabell Dotter, Frank Fuhrmann, Gerd Kinzkofer, Inez Lemburg, Nahoko Ozawa, Anne Rahausen, Joana Schulze, Christine Walcher, Edna Zehnpfenning, Ulrich Zimmermann
Landschaftsplanung:
koeber landschaftsarchitektur, Stuttgart
Tragwerksplanung:
GuD Planungsgesellschaft für Ingenieurbau mbH, Berlin
HLS-Planung:
Paul + Winkler Beratende Ingenieure, Berlin
Elektroplanung:
KMS Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH, Berlin
Projektsteuerung:
Kemmermann Projektmamagement, Berlin
Bauherr:
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
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