Der Neubau des Behandlungstraktes II am St.Vinzenz-Hospital Dinslaken entsteht seit Anfang April als 3-geschossiger Erweiterungsbau mit rund 2.700 m² Nutzfläche auf der Südseite des bestehenden Bettenhauses. Die Planung stammt wie bei den weiteren jüngeren Neu-und Umbauten vom Langenfelder Architekturbüro Füchtenkord Architekten, das sich ganz auf Bauten im Gesundheitswesen spezialisiert hat.
Der Neubau bietet in den Obergeschossen Platz für einen neuen tageschirurgischen OP-Trakt und neue Räume der Physiotherapie. Das Erdgeschoss ist vermietet an das Chirurgisch-orthopädischen Zentrums Dinslaken (COZD), das die beiden im Stadtzentrum bestehenden Praxen aufgibt und nun in direkter Nähe zum Krankenhaus angesiedelt ist.
Die im Vorfeld der Neubaumaßnahme bereits rückgebauten Parkplatzflächen werden durch einen Ersatzparkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite kompensiert, auf dem die bisher verstreut im Krankenhausgelände liegenden Mieterparkplätze zusammengeführt werden. Auf diese Weise bleibt während der Bauzeit und auch zukünftig die Zahl der vorhandenen Stellplätze unverändert.
Südlich des Neubaus wird zudem die vorhandene Zufahrt und Zuwegung zum Altenpflegeheim St. Franziskus ausgebaut.
Alle Geschosse sind durch einen gläsernen Verbindungsbau direkt an den Bestand angebunden, so dass insbesondere für den OP-Trakt im 2. Obergeschoss durch die ebenengleiche Anbindung an die bestehenden OPs, die Intensivstation und tageschirurgisch belegte Bettenzimmer optimale Wegebeziehungen gegeben sind. Auch die Patienten der Geriatrie profitieren zukünftig von der direkten Nachbarschaft der Physiotherapie auf gleicher Ebene.
Aus architektonischer Sicht betont die gläserne Fassadenkonstruktion die Eigenständigkeit des neuen Baukörpers, gleichzeitig hält sie aber auch die Blick- und Wegeachse zum Parkgelände im Innenbereich des Krankenhausgeländes frei.
Der Neubau erhält einen eigenen Haupteingang, der nicht nur für die Praxis des im Erdgeschoss, sondern auch für alle ambulanten Patienten der Physiotherapie und des OPs einen eigenständigen Anlaufpunkt im Klinikgelände darstellt und auf direktem Weg vom Parkplatz P1 erreicht wird.
Zur internen Erschließungsstraße In der Donk entsteht ein eigener Vorplatz mit Verweilqualität für Patienten und Angehörige und einer eigenen Vorfahrt für Krankenwagen und Taxen.
Der markante und mit großformatigen, teilweise hinterleuchteten Aluminiumpaneelen verkleidete Treppenturm und das vollständig verglaste Foyer bilden diese neue Adresse auch architektonisch aus.
Die Fassadengestaltung nimmt mit dem entlang der Wegeflächen zurückgesetzten Sockelgeschoss und der horizontalen Fassadengliederung die Architektursprache des 2010 fertiggestellten Zentrums für Alterserkrankungen und Radiologie in der direkten Nachbarschaft auf. Gleichzeitig setzt es durch die frei auskragenden Obergeschosse, filigrane dunkel gehaltene Fensterbänder und die metallisch-bronzen schimmernden Alucobondpaneele einen eigenen Akzent.
Im Inneren des Gebäudes stellt insbesondere der tageschirurgische OP-Trakt eine Besonderheit und technische Herausforderung dar. Den beiden OP-Sälen ist eine gemeinsame Holding Area vorgelagert, die als „Großraumschleuse“ sowohl als Umkleide der Patienten als auch zur Nachbetreuung genutzt wird. In den OP-Sälen kommen mobile OP-Tische zum Einsatz. Klassische Bettenschleusen, Ein- und Ausleitungsräume entfallen vollständig. Das innovative und „schlanke“ Raumkonzept trägt dem hohen Anteil ambulanter Eingriffe Rechnung, ohne hier auf die notwendigen Verkehrs- und Stellflächen für den klassischen Betrieb mit stationären Patienten zu verzichten.
Die Lage im 2. Obergeschoss bietet neben der größeren Geschosshöhe und den damit verbundenen installationstechnischen Vorteilen vor allem auch die Möglichkeit, die OPs mit großflächig verglasten Fensterfronten als echten Tageslicht-OP zu nutzen. Beim geplanten Eingriffsspektrum werden nicht nur die Mitarbeiter sondern vermutlich auch die Patienten dies zu schätzen wissen.
Die Innenraumgestaltung des OPs ist mit hellen Böden, gläsernen Wandschutzpaneelen und raumbildenden OP-Schiebetüren in leuchtendem Gelb geplant. Diese Leitfarbe taucht auch in einzelnen Möbeln und den Sichtschutzvorhängen der einzelnen Bett- und Umkleidenischen in der Holding Area auf. Die dem OP vorgelagerten Bereiche wie das Treppenhaus und die kleine Wartezone mit eigener Kaffeebar erhalten einen großformatigen Fliesenboden in Natursteinoptik und hölzerne Wandelemente.
Ein Beleuchtungskonzept mit raumbildenden Linienleuchten in den Fluren und indirekt angestrahlten Deckenvouten über Wartebereichen rundet das Gestaltungskonzept ab. In allen Verkehrsflächen kommen langlebige und energiesparende LED-Leuchten zum Einsatz.
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